Sodbrennen entsteht, wenn der Magen zu viel Säure produziert und diese in die Speiseröhre zurückfließt. "Im Gegensatz zu unserem Magen hat die Speiseröhre keinen Schutzmantel, der sie vor den sauren Magensäften schützt. Steigt die Magensäure in Speiseröhre auf, wird diese angegriffen. Das führt zu einem brennenden Schmerz hinter dem Brustbein teils verbunden mit saurem Aufstoßen oder einem Volumenreflux", erklärt Dr. Thomas Sapper.

"Größere Mengen von besonders fettigen, süßen oder von sich aus sauren Speisen können bei jedem Menschen zu Sodbrennen führen. Das ist auch nicht weiter bedenklich. Es gibt viele Hausmittel die einfach und gut gegen die Symptome helfen", führt Dr. Sapper aus. Alkohol, Rauchen und Übergewicht begünstigen zudem die Entstehung einer Refluxkrankheit.

Viele Menschen leiden mehrmals die Woche an Sodbrennen. Jeder sechste Betroffene greift deshalb regelmäßig zu Medikamenten gegen die unliebsamen Symptome, sogenannten Protonenpumpenhemmern oder Protonenpumpeninhibitoren (PPI). Seit 2009 sind diese Medikamente in Apotheken frei verkäuflich und müssen nicht mehr durch einen Arzt verschrieben werden. Eine halbe Stunde vor dem Essen wird die Tablette eingenommen und lässt so das Sodbrennen erst gar nicht entstehen.

Dr. Sapper warnt aber vor einer langfristigen Selbstmedikation: "Diese Medikamente bewirken eine Säureabsenkung im Magen und helfen augenscheinlich damit zunächst gegen das Sodbrennen. Sie behindern aber auch wichtige Organfunktionen des Magens und der Magensäure, wie die Abwehr von Krankheitserregern oder die Aufnahme von Kalzium, Vitamin B12 und Eisen."

"Schmerz hat zudem immer auch eine Warnfunktion, das darf man nicht vernachlässigen", betont der Chefarzt, "Sodbrennen kann durch verschiedene andere Erkrankungen hervorgerufen werden oder Erkrankungen hervorrufen." Der erfahrene Internist rät deshalb dazu, länger anhaltendes oder regelmäßiges Sodbrennen beim Hausarzt abklären zu lassen.

Mehr Informationen beim Vortrag:
Sodbrennen - eine Zivilisationskrankheit?
Dr. Thomas Sapper, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin
Donnerstag, 25.01.2018, 19:00 Uhr, Krankenhaus Bad Waldsee