Rumänische Medizinstudenten sind von Wangen begeistert

Cristina Dan (24 Jahre) und Sergiu Helciug (27 Jahre) studieren Medizin in Hermannstadt in Rumänien. Mit Hilfe des europäischen Förderprogramms Erasmus absolvieren sie ihre Famulatur am Krankenhaus Wangen. Drei Monate dauert das Praktikum der beiden Medizinstudenten. Durch Assistenzarzt Marius Panturu kam der Kontakt zustande. Die drei kennen sich seit Jahren von der gemeinsamen Tätigkeit beim rumänischen Roten Kreuz. Von Wangen und von der Bevölkerung sind die beiden Medizinstudenten beeindruckt.

Freunde seit Jugendtagen: die beiden Medizinstudenten aus Rumänien Cristina Dan und Sergiu Helciug (links) sowie Marius Panturu, Assistenzarzt am Krankenhaus Wangen

Seit Mitte Juli sind die angehenden Ärzte in der Klinik für Anästhesie, Intensiv-, Notfall und Schmerzmedizin unter der Leitung von Dr. Stefan Locher tätig. Vieles ist neu für die jungen Rumänen. Und vieles ist auch anders als sie erwartet haben. „Dass wir hier im Krankenhaus von den Kollegen so herzlich aufgenommen wurden, haben wir nicht erwartet“, berichtet Sergiu Helciug. „Alle sind so nett zu uns und erklären uns viel“, ergänzt Cristina Dan.

Deutsche gelten in Rumänien als pflichtbewusst, arbeitsam und eher kühl. „Die Menschen hier sind ganz anders als ihr Ruf. Sie sind nicht nur höflich, sondern auch freundlich, ja geradezu warmherzig“, erzählt Sergiu Helciug. Verwundert war er, als er in den Straßen von Wangen freundlich gegrüßt wurde – von Menschen, die er nicht kannte. Und noch etwas fällt den beiden auf: das Gras ist grüner, die Luft sauberer und die Landschaft des Allgäus wunderschön. Marius Panturu macht mit seinen Landsleuten Ausflüge und zeigt ihnen die Region. Wangen ist für ihn seine Heimat geworden. Der junge Arzt arbeitet seit fünf Jahren in Deutschland, doch nirgends hat es ihm so gut gefallen wie in Wangen, wo er seit über einem Jahr lebt.

Als sehr unterschiedlich bezeichnet Sergiu Helciug das Niveau der medizinischen Versorgung. Eine so moderne und umfassende Ausstattung kennen die rumänischen Studenten nicht aus ihrer Heimat. „Das Krankenhaus Wangen ist besser ausgestattet als jedes Krankenhaus, das wir in Rumänien gesehen haben“, so Sergiu Helciug. Ihr Interesse für die Anästhesie ist geweckt. Schmerzmedizin wie sie am Krankenhaus Wangen als zertifiziertes Schmerzzentrum praktiziert wird, kennen die beiden aus ihrer Heimat nicht.

Den Umgang mit den medizinischen Geräten erklären ihnen die erfahrenen Ärzte. Die Verständigung klappt auf Englisch, Deutsch und zur Not auch mal mit den Händen. Noch, denn das wollen die beiden ändern. In ihrer Freizeit lernen sie fleißig diese „schwierige Sprache“. Sie sind sich sicher: Deutsch ist lernbar. So ist das erklärte Ziel von Cristina Dan und Sergiu Helciug, sich zu Hause intensiv auf die Abschlussprüfung vorzubereiten und ihre Sprachkenntnisse zu verbessern, um danach in Deutschland als Ärzte arbeiten zu können.