OSK weist 2,3 Millionen Euro Gewinn aus
„Die bereits 2012 eingeleitete wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung hat sich damit im dritten Jahr in Folge verstetigt“, sagte OSK-Geschäftsführer Dr. Sebastian Wolf bei der Vorstellung des Jahresergebnisses. 2011 hatte die OSK noch ein Defizit von acht Millionen Euro erwirtschaftet. Für 2014 hatte das Unternehmen mit einem Plus von 1,3 Millionen Euro geplant. Dieses Ergebnis ist mit 2,258 Millionen Euro deutlich übertroffen worden. Zudem konnte das Unternehmen 2,8 Millionen Euro als Risikovorsorge den Rückstellungen zuführen.
Entwicklung im Einzelnen
Das Sanierungskonzept, das 2013 für die OSK aufgelegt worden war, hatte bis Ende 2014 Verbesserungen im Betrieb in einem Volumen von 6,8 Millionen Euro vorgesehen. Tatsächlich realisiert werden konnten sogar acht Millionen Euro. Ausschlaggebend war, dass die Personalkosten nochmals um 3,5 Millionen Euro auf nun 110,5 Millionen gesenkt werden konnten, nachdem es bereits 2013 einen Rückgang um fünf Millionen Euro gegeben hatte. Um die OSK nachhaltig auf einem wirtschaftlich stabilen Kurs zu halten, schließt sich an die Sanierungsphase ein Stabilisierungsprogramm an, mit dem bis 2018 Verbesserungen um weitere 8,5 Millionen Euro erreicht werden soll.
„Wir müssen nun beweisen, dass wir auch ohne die Stützräder der vergangenen beiden Jahre stabil unterwegs sind“, betont Dr. Wolf. Ein Mietzuschuss des Landkreises sowie der Zukunftstarifvertrag für die Beschäftigten hatten für Entlastung gesorgt. Die fünf Prozent Gehaltsverzicht der Beschäftigten in den nichtärztlichen Dienstgruppen werden im August zurückgenommen. „Das hatten wir den Mitarbeitern versprochen und dazu stehen wir auch“, so Dr. Wolf. Der Mietzuschuss des Landkreises wird bereits ab 2015 schrittweise reduziert und läuft 2017 aus.
Neben den erfolgreichen Sanierungsmaßnahmen ist die Leistungsentwicklung der zweite wesentliche Grund für die positiven wirtschaftlichen Zahlen. Mit 162 574 Kranken hat die OSK 3056 Patienten mehr behandelt als im Jahre 2013 und so viele wie noch nie zuvor. Die Zahl der stationären Patienten stieg um fast 1000 auf 40 247. Insgesamt erreichte die OSK einen Rekordumsatz von 187,6 Millionen Euro. Dies ist umso bemerkenswerter, als dass die beiden kleinen Standorte Leutkirch und Isny geschlossen worden sind.
Entwicklung der Einzelhäuser
Mit einem Plus von 4,2 Millionen Euro hat das Krankenhaus St. Elisabeth in Ravensburg unter den Einzelhäusern das Ergebnis von 2013 noch einmal um fast eine Million Euro verbessert. „Das EK hat seine Position als medizinisch und wirtschaftlich stärkstes Haus der Region ausgebaut“, so Dr. Wolf. Bad Waldsee schloss mit einem Überschuss von 1,25 Millionen Euro um 400 000 Euro besser als im Vorjahr ab.
Mit minus drei Millionen Euro ist das Klinikum Westallgäu unverändert defizitär. 850 000 Euro entfielen auf die zur Jahresmitte 2014 geschlossene Innere Medizin in Isny. 2,2 Millionen Euro betrug das Defizit in Wangen, was eine leichte Verbesserung um 100000 Euro bedeutet. „Im Westallgäu sind wir noch nicht am Ziel, erwarten aber für 2015 eine spürbare Entlastung“, so Wolf. In Wangen hätten Sanierungserfolge noch nicht aufs Ergebnis durchschlagen können, da das Haus Hauptaufnehmer von Beschäftigten aus den früheren Standorten Leutkirch und Isny war.
Im Heilig-Geist-Spital in Ravensburg hat sich das Defizit der Geriatrischen Rehabilitation im Jahresvergleich von 235 000 Euro auf 188 000 Euro verringert. Hier wirkte sich die im Jahre 2013 gewährte Erhöhung des Tagespflegesatzes von 167,50 auf 183,50 Euro erstmals über ein ganzes Jahr hinweg aus. Unverändert ist die Geriatrische Reha aber nicht kostendecken zu betreiben.
Erneut eine deutliche Steigerung hat es bei den Patienten in den Notaufnahmen der OSK gegeben. 53 680 erkrankte oder verletzte Menschen sind im Jahre 2014 in einer OSK-Notaufnahme versorgt worden. Dies waren fast 2000 mehr als im Jahr zuvor. In den vergangenen acht Jahren ist die Zahl der Patienten in den OSK-Notaufnahmen um 30 Prozent gestiegen. „Wir stellen uns unserem Versorgungsauftrag, müssen aber auch darauf hinweisen, dass die Notfallversorgung chronisch unterfinanziert ist“, unterstreicht Dr. Wolf. Die Notaufnahmen verursachen pro Jahr ein Defizit von 3,5 Millionen Euro, das die OSK über Erlöse aus besser vergüteten Leistungen auffangen muss. „Nur wenn wir über ein ausgeglichenes Leistungsportfolio verfügen, sind wir wirtschaftlich in der Lage, das hohe Niveau der Notfallversorgung aufrecht zu erhalten, so Dr. Wolf.
Er erneuert in diesem Zusammenhang seinen Appell zu einem abgestuften Versorgungskonzept für die gesamte Region. „Doppelvorhaltungen und eine Konkurrenz, die nichts für die Versorgungsqualität der Patienten bringt, nützen niemandem“, so der OSK-Geschäftsführer. Für die Sanierung der OSK hätten Opfer gebracht werden müssen. „Aber der aktuelle Erfolg zeigt, was möglich ist, wenn wir die Strukturen eines Krankenhausunternehmen strikt am Versorgungsbedarf der Menschen ausrichten.“