OSK-Chefarzt Prof. Zwingmann: „Ein guter Tag für die Unfallchirurgen und Orthopäden der Region“
RAVENSBURG/TETTNANG – Die Initiative Versorgungsvernetzung Bodensee-Ravensburg, das Netzwerk der Unfallchirurgen und Orthopäden aus der Region, hat sich in Kooperation mit den Kreisärzteschaften zum zweiten Mal zu einer Fortbildung im Tettnanger Hopfengut getroffen.
„Wir sind überzeugt, dass eine gute medizinische Versorgung in einer schwierigen politischen Zeit mit großen Herausforderungen im Gesundheitsbereich nur dann gelingen kann, wenn Kliniken, Haus- und Fachärzte gut vernetzt sind“, sagte Prof. Dr. Jörn Zwingmann, Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie am St. Elisabethen-Klinikum in Ravensburg und wissenschaftlicher Leiter der Fortbildung. „Darum ist ein regelmäßiger Austausch von uns Unfallchirurgen und Orthopäden so wichtig. Wir wollen unsere Erfahrungen über modernste Therapien, neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und mögliche Strukturen und Kooperationen ebenso teilen wie unsere eigenen Erkenntnisse in der täglichen Praxis.“
Zu den Gründern der Initiative zählen neben Prof. Zwingmann von der Oberschwabenklinik auch Chefarzt Dr. Christian Grasselli vom Medizin Campus Bodensee in Tettnang, Prof. Dr. Ludwig Oberkirchner vom MCB Friedrichshafen sowie PD Dr. Ricarda Seemann vom Zentrum Orthopädie und Schmerztherapie Tettnang. Sie tagten nun mit mehr als 50 weiteren Ärzten und insgesamt über 100 Teilnehmern aus der Bodenseeregion zu einem Fortbildungs-Symposium namens „Update Orthopädie/Unfallchirurgie 2024“. „Angesichts der erneut großen Resonanz darf man sagen: Der Tag war ein großer Erfolg“, sagt Prof. Zwingmann. „Wir hörten zwölf hochkarätige und spannende Kurzvorträge auf höchstem Niveau und hatten außerdem die Gelegenheit, sofort progressiv darüber zu diskutieren.“
Prof. Zwingmann selbst hielt gleich zwei Vorträge. Der OSK-Chefarzt referierte über die endoprothetische Standardversorgung mit modernen Implantaten und Zugängen. Zudem gab er ein Update zum Thema Kindertraumatologie – hier gehört er zu den führenden Experten in Deutschland. Darüber hinaus organisierte er ein Referat von Kazim Yildirim. Der Orthopädietechniker aus Bad Wurzach ist nach einem Unfall knapp oberhalb des Knies amputiert und sprach über seine spezifische Endo/Exoprothese, die via eines Titan-Anschlusses direkt am Oberschenkelknochen montiert ist und die er inzwischen im Ravensburger Sanitätshaus Orthopädie Kühn selbst anfertigt. Prof. Zwingmann bietet die notwendige Operation auch an der OSK an.
Raymund Bay, Leitender Oberarzt am St. Elisabethen-Klinikum, referierte über ein Thema, das Orthopädie und Krebsbekämpfung zusammenführt, nämlich die „Indikation und Technik der minimalinvasiven Behandlung von Wirbelkörpermetastasen durch Thermoablation“.
Auch Dr. Ben Rohof, Oberarzt an der Oberschwabenklinik, teilte sein Wissen mit den Medizinern der Region. Der 34-Jährige sprach über sein Spezialgebiet Knie und moderne kniegelenkerhaltende Therapien bei diversen Erkrankungen und sporttraumatologischen Verletzungen.
Im Bild von links nach rechts:
Prof. Dr. Jörg Zwingmann, Chefarzt im St. Elisabethen-Klinikum Ravensburg, PD Dr. Ricarda Seemann vom Zentrum Orthopädie und Schmerztherapie Tettnang, Prof. Dr. Ludwig Oberkirchner vom Medizin Campus Bodensee in Friedrichshafen sowie Chefarzt Dr. Christian Grasselli vom MCB in Tettnang.