Onkologische Praxis in Wangen eingeweiht
Als ein "wichtiges Signal an die Bevölkerung in Wangen und in der Region" bezeichnete Oberbürgermeister Michael Lang die Eröffnung der neuen Zweigpraxis der Onkologie Ravensburg in Wangen. Die Praxis sei ein wichtiger Baustein auch für die Entwicklung des Krankenhauses und stärke die Versorgung der Bevölkerung.
Auf das hohe Niveau der Medizin, das Praxis und Krankenhaus gewährleisten, wies Dr. Jan-Ove Faust, Direktor Medizin und Behandlung der Oberschwabenklinik, hin. Im ländlichen Raum werde für das Westallgäu eine Qualität der onkologischen Versorgung geboten, wie sie gewöhnlich nur in Metropolen zu finden ist. Dies sei nicht zuletzt der Initiative der niedergelassenen Ärzte zu verdanken: "Entscheidend war, dass Sie sich dazu entschieden haben, in die Fläche zu gehen und an einem vergleichsweise kleinen Krankenhaus solch ein Angebot aufzubauen. Das gibt es nicht oft in Deutschland."
"Wir haben in Wangen alles, was wir für einen richtigen onkologischen Schwerpunkt brauchen", betonte Prof. Dr. Thomas Decker. Die Praxis gewährleiste die ambulante Versorgung. Im Krankenhaus stünden Intensiv- und Schmerzmedizin, Innere Medizin, radiologische Diagnostik, die Gynäkologie mit dem Brustzentrum Oberschwaben sowie die große Bauchchirurgie zur Verfügung. Die Versorgung erfolge Hand in Hand durch die Ärzte der Praxis und des Krankenhauses. In Wangen werde den Krebspatienten bis auf wenige Ausnahmen das gleiche Versorgungsniveau wie in Ravensburg geboten.
Bei speziellen medizinischen Fragestellungen stehe das Onkologische Zentrum in Ravensburg zur Verfügung, in dem die Gemeinschaftspraxis ebenfalls gemeinsam mit der OSK engagiert ist. Die Zusammenarbeit zwischen Praxis und OSK sei ein Beispiel dafür, wie sich die oft beklagten Sektorengrenzen im Gesundheitswesen überwinden lassen. "Die Versorgung muss aus einer Hand sein", laute die gemeinsame Überzeugung.
Bis der Anbau ans Krankenhaus fertiggestellt war, mussten sich die Onkologen in Geduld üben. Viereinhalb Jahre ist es her, dass die Ärzte wegen des Projektes erstmals in Kontakt mit dem Eigenbetrieb IKP des Landkreises standen, blickte Kreiskämmerer und IKP-Geschäftsführer Franz Baur zurück. Die Pläne für ein größeres Ärztehaus, an das zwischenzeitlich gedacht war, zerschlugen sich. Jetzt aber ist dank gemeinsamer Anstrengungen ein Gebäude entstanden, dessen Therapieräume mit Bildern und Holzdekorationen an den Wänden die Landschaft des Allgäus ins Haus holen. Mit der Kooperation von Praxis und Klinik sei der Landkreis Ravensburg einmal mehr bei Modellen für die medizinische Versorgung ganz vorne mit dabei, freute sich Franz Baur.