Oberschwabenklinik testet KI-gestützte Mamma-Diagnostik

Prof. Dr. med. Martin Heuschmid Chefarzt der Klinik für Radiologie St. Elisabethen-Klinikum und Westallgäu-Klinikum
"Wir setzen KI bei Röntgen-Aufnahmen u.a. von Knochen und Thorax bereits seit längerer Zeit ein und stellen fest: Sie wird immer besser und ist eine hervorragende Unterstützung unserer täglichen Routinearbeit", erklärt Prof. Dr. Martin Heuschmid, Chefarzt der Klinik für Radiologie am St. Elisabethen-Klinikum und am Westallgäu-Klinikum der Oberschwabenklinik.
Die KI-gestützte Software von Gleamer analysiert radiologische Aufnahmen der Brust und hilft, Auffälligkeiten computergestützt zu identifizieren. Dabei unterstützt sie die Fachärzte, indem sie potenzielle Anomalien auf den Bildern markiert und in Sekundenschnelle eine Einschätzung liefert. Die finale Diagnose bleibt jedoch in der Hand erfahrener Radiologen.
Innovative Technologie in renommierter Klinik
Die Teilnahme der Oberschwabenklinik an diesem Pilotprojekt unterstreicht ihre Stellung als führende radiologische Einrichtung in den Regionen Bodensee, Oberschwaben und Allgäu. "Dass wir für diese Teststellung ausgewählt wurden, zeigt, dass die Arbeit des Teams um Professor Heuschmid weit über die Grenzen unseres Landkreises hinaus anerkannt ist", sagt Prof. Dr. Oliver Rentzsch, ärztlicher Leiter der Oberschwabenklinik. "Wir sind stolz darauf, neueste Technologien erproben zu können und unseren Patienten eine hochmoderne Diagnostik zu bieten."
Gleamer: KI-Pionier in der Radiologie
Die in Paris ansässige Firma Gleamer hat sich als Vorreiter für künstliche Intelligenz in der Radiologie etabliert. Ihre innovativen Lösungen sind bereits in mehr als 1.000 Einrichtungen in 34 Ländern im Einsatz. Nun soll auch die Mamma-Diagnostik durch den Einsatz der KI verbessert werden. Die Software wird derzeit noch ausschließlich in der Oberschwabenklinik und ab Frühjahr dann auch in anderen Kliniken und Praxen umfassend getestet und hinsichtlich ihrer Praxistauglichkeit bewertet. Prof. Heuschmid betont: "Unser Vier-Augen-Prinzip bleibt bei der Mammographie unberührt: Es werden auch mit Unterstützung durch die KI immer zwei Fachärzte ihr Urteil abgeben, bevor ein Befund erstellt wird."
Zukunftsperspektiven der KI in der Radiologie
„Die KI-gestützte Diagnostik bietet vielversprechende Möglichkeiten, die Behandlungsqualität weiter zu steigern und Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten“, erläutert Prof. Heuschmid. „Erste Studien haben zum Beispiel gezeigt, dass der Einsatz von KI die Aufenthaltszeit von Patienten in der Notaufnahme reduzieren kann.“
Radiologie: Wesentlicher Bestandteil der Diagnostik
Die Radiologie ist mittels bildgebender Verfahren von Erkrankungen ein wesentlicher Teil der Diagnostik von Erkrankungen. Sie nutzt Röntgen, CT und MRT, um detaillierte Bilder des Körpers zu erstellen – zum Beispiel bei der Untersuchung von Knochen und Organen oder zur Erkennung von Tumoren. Die Klinik für Radiologie am St. Elisabethen-Klinikum und am Westallgäu-Klinikum der Oberschwabenklinik erstellt jährlich rund 80.000 Befunde.