Notfallsanitäter werden zukünftig auch in der OSK ausgebildet
Bisher dauerte die Ausbildung von Rettungsassistenten zwei Jahre. Die Einführung des Notfallsanitätergesetzes verlängert die Ausbildungszeit auf drei Jahre. Das Rettungsdienstgesetz Baden-Württemberg schreibt ab 2020 die Besetzung von Rettungswagen mit Notfallsanitätern und Rettungssanitätern vor. Somit müssen sich die bisherigen Rettungsassistenten bis 2020 mit Hilfe einer Ergänzungsprüfung zu Notfallsanitätern weiterqualifizieren. Sinn und Zweck dieser gesetzlichen Forderungen ist es, die Qualität des Rettungsdienstes in Deutschland zu verbessern und dem jetzt schon spürbaren Notärztemangel entgegen zu wirken. Notfallsanitäter sollen die Notärzte aber nicht ersetzen, sondern mit erweiterten Maßnahmen beginnen, bis der Notarzt vor Ort eintrifft.
Insgesamt müssen zukünftig jährlich etwa 230 Schülerinnen und Schüler pro Jahr ihre Ausbildung zum Notfallsanitäter absolvieren. Aus diesem Grund hat das DRK in Baden-Württemberg vier neue Bildungseinrichtungen etabliert. Eine dieser Ausbildungszentren ist seit Oktober 2015 in Ravensburg/Isny angesiedelt.
Am Krankenhaus St. Elisabeth in Ravensburg werden in diesem Jahr drei Auszubildende ebenfalls in Blöcken ihren klinischen Teil absolvieren. Die insgesamt 23 Auszubildenden des aktuellen Jahrgangs an der DRK-Bildungseinrichtung Ravensburg/Isny sind Auszubildende des Deutschen Roten Kreuz, der Johanniter und des Malteser Hilfsdienstes.
In den OSK-Krankenhäusern werden die angehenden Notfallsanitätern in verschiedenen Bereichen ausgebildet: Pflege, Anästhesie, OP, Intensivstation, Geburtshilfe und der Notaufnahme. Im ersten Ausbildungsjahr werden sie dabei von Praxisanleitern der OSK angeleitet und betreut, im zweiten zusätzlich vom ärztlichen Dienst. "Das Projekt ist sehr gut angelaufen. Die Auszubildenden sind sehr engagiert und haben sich bestens im Team integriert", lobt Swen Wendt, Verantwortlicher für das Krankenhaus Wangen. "Wir sind dankbar, dass uns die OSK so unkompliziert bei der Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben unterstützt", bedankt sich Matthias Ziegler, Leiter der Bildungseinrichtung Ravensburg/Isny (DRK-Landesschule Baden-Württemberg). Die Oberschwabenklinik, die viele Notärzte stellt, und die Rettungskräfte im Landkreis arbeiten seit Jahren sehr eng zusammen und sind ein eingespieltes Team. Durch die neue Berufsausbildung und die noch engere Zusammenarbeit aller Beteiligten, wird die Qualität der gemeinsamen Arbeit bei der Versorgung von Notfallpatienten noch besser.