Lücke im Beratungsnetz geschlossen

In gemeinsamer Initiative der Oberschwabenklinik, der niedergelassenen Ärzte der Onkologie Ravensburg und der SINOVA Klinik des ZfP Südwürttemberg wurde ein Konzept entwickelt, das unter vielen Bewerbern vom baden-württembergischen Sozialministerium für eine Förderung 2015 und 2016 ausgewählt wurde.

"Krebs ist immer als Erkrankung des Körpers und der Seele zu sehen - und auch die wirtschaftliche Existenz ist durch die Erkrankung oft bedroht." weiß Dr. Gerhard Fischer, Leiter des Onkologischen Zentrums am Krankenhaus St. Elisabeth in Ravensburg. "Solche Beratungsstellen sind daher für Menschen mit Krebs und ihre Angehörigen ganz wichtige niederschwellige Anlaufstellen".

Hier können die Menschen Unterstützung bei der Bewältigung ihrer Krankheit und viele Hilfestellungen für ihr Leben im Alltag erhalten. Beispiele seien sozialrechtliche Fragen, psychologische Begleitung und pflegerische oder naturheilkundlichen Beratung.

Für stationäre Patienten hat das Onkologische Zentrum der Oberschwabenklinik diese ganzheitliche Beratung bereits seit Jahren etabliert. Für Patienten außerhalb des Krankenhauses stehen diese Angebote aber wegen fehlender Finanzierung nur unzureichend zur Verfügung. "Es klafft hier eine große Lücke", beklagt der Mediziner.

Die nächstgelegenen Krebsberatungsstellen in Baden-Württemberg arbeiten in Tübingen und Stuttgart. In der bayerischen Nachbarschaft gibt es eine Beratungsstelle in Kempten. Für Krebs-Patienten der Region Oberschwaben-Bodensee und des württembergischen Allgäus steht bisher kein zeitlich annehmbar erreichbares Angebot zur Verfügung.

"Es war höchste Zeit, dies zu ändern", betont Prof. Dr. Thomas Decker von der niedergelassenen Gemeinschaftspraxis Onkologie Ravensburg. Auf dem Ravensburger Gesundheitscampus rund um das Krankenhaus St. Elisabeth hätten sich die Partner zu einem Onkologischen Zentrum mit einem hoch qualifizierten medizinischen und pflegerischen Angebot zusammengefunden. Doch gerade die wichtige Komponente Beratung habe sich bisher nicht hinreichend abdecken lassen.

Da diese Beratungsangebote weder Aufgabe der Kommunen noch der Kostenträger sind, ist die Sicherstellung der Finanzierung ein schwieriges Unterfangen, das viel Engagement erfordert.
Es wurde deshalb ein Förderverein Krebsberatungsstelle Oberschwaben e.V. gegründet, dessen Gemeinnnützigkeit bereits anerkannt wurde. Zum Vorsitzenden haben die zehn Gründungsmitglieder Dr. Gerhard Fischer gewählt, zu seinem Stellvertreter Prof. Dr. Thomas Decker. Claudia Keller, Leiter Pflege- und Prozessmanagement am EK, ist Schatzmeisterin und OSK-Pressesprecher Winfried Leiprecht Schriftführer. "Besonders hat uns natürlich gefreut, dass kurz nach der Gründung unseres Vereins auch die Förderzusage aus Stuttgart eingetroffen ist", sagt Dr. Fischer.

Nun gilt es, Förderer zu finden, um die Beratungsstelle langfristig auf eine sichere wirtschaftliche Grundlage zu stellen. "Tausende Menschen sind in unserer Region von Krebs betroffen. Diese Beratungsstelle sollte deshalb nicht nur das Anliegen einiger weniger, sondern vieler Menschen sein", sagt Dr. Fischer.

Kontakt Krebsberatungsstelle über das Onkologische Zentrum:
0751/87-2389

Spendenkonto:
Förderverein
Krebsberatungsstelle Ravensburg
Kreissparkasse Ravensburg
BIC: SOLADES1RVB
IBAN: DE49650501100101128489

Die Gemeinnützigkeit und damit steuerliche Abzugsfähigkeit der Spenden ist anerkannt.