Kraken erobern die Kinderintensiv am EK

Schon zum zweiten Mal hat Yvonne Lesner, Webbloggerin aus Bad Saulgau, handgehäkelte Kraken an die Kinderintensivstation der Oberschwabenklinik in Ravensburg gebracht. In diesem Jahr hatte sie 500 Anleitungen an interessierte Frauen ihrer Community zum Häkeln einer Krake verschickt – mit Erfolg, wie man sieht. Alleine für das St. Elisabethen-Klinikum kam eine stattliche Zahl von 500 possierlichen, bunt und individuell gehäkelten Kraken zusammen.

Yvonne Lesner, selbst "Frühchen Mutter", lernte am EK bei der Geburt ihres Sohnes den Stationsleiter der Kinderintensiv, Steffen Wiedenmann, mit seinem Team kennen. Sie erfuhr im Austausch mit "Frühchen Eltern" von der Krake. Da war die Idee geboren, Leser ihrer Community zu animieren, für andere Kinder etwas Gutes zu tun.

Das Original der Krake kommt aus Dänemark, wo eine junge Mutter für ihr Frühgeborenes eine Krake häkelte. Die wonnigen Bettgenossen haben sich recht schnell durchgesetzt und auch in Teilen Deutschlands verbreitet. Wenn Babys früh geboren werden, brauchen sie ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Pflege. Jeder Tag trägt entscheidend dazu bei, dass sie einen stabilen Start ins Leben haben. Dabei sollen ihnen die Kraken helfen. Der Oktopus hat lange, spiralförmige Häkel-Tentakel. Diese Tentakeln helfen den Kindern beim "Großwerden". Die winzigen Händchen greifen nach den gekringelten Fangarmen und umklammern sie. Sie simulieren für die Frühchen die Nabelschnur im Bauch der Mutter.

Inzwischen geht man davon aus, dass dadurch die kleinen Babys besser atmen können, der Sauerstoffwert im Blut sich verbessern kann und dies dann zu einem regelmäßigen Herzschlag führt.

Steffen Wiedenmann ist begeistert von der großartigen Spende und überzeugt von den damit verbundenen Erfolgen. Sabrina Haese, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin auf der Kinderintensiv, beschreibt das Phänomen so: "Die Frühgeborenen greifen nach den Tentakeln und ziehen dann auch wesentlich weniger an ihren Nasensonden". Ein weiterer schöner Nebeneffekt sei, dass sich die Eltern darüber freuen die Krake mit nach Hause nehmen zu dürfen.