Klinik für Urologie bietet die Fusionsbiopsie an - MRT und Ultraschall bieten eine sichere Prostata-Diagnostik

Eine „signifikante Verbesserung“ gemessen an der Vergangenheit, meint Prof. Jentzmik. Voraussetzung, um diese Methode anbieten zu können, ist eine MRT-Bildgebung der Prostata. Die von Prof. Dr. Martin Heuschmid geleitete Klinik für Radiologie am EK verfügt über einen solchen MR-Tomographen. Über das digitale Bildsystem PACS sind alle bildgebenden Geräte innerhalb der OSK miteinander vernetzt.
Bei der Ultraschalldiagnostik erzeugt eine Sonde ein dreidimensionales Bild der Prostata, erklärt Prof. Jentzmik. Bei der nach einem auffälligen Befund über den Enddarm durchgeführten systematischen Prostatabiopsie werden mindestens zwölf bis vierzehn zylinderförmige Gewebeproben aus verschiedenen Abschnitten entnommen. Dem Arzt steht bei der Fusionsbiopsie zusätzlich das MRT-Bild und damit die derzeit genaueste Methode zur Darstellung krebsverdächtiger Bereiche in der Prostata zur Verfügung. Die MRT-Bilder und die Sonographie-Bilder werden virtuell übereinander gelegt. So können markierte krebsverdächtige Stellen im Gegensatz zum bisherigen Verfahren genauer visualisiert und punktgenau mit der Nadel angesteuert werden.
„Wir können mit der Fusionsmethode viel zielgerichteter biopsieren“, sagt Prof. Jentzmik. „ In einigen Fällen lässt sich auch ganz auf eine Biopsie verzichten, wenn es die MRT-Bildgebung im Vorfeld bereits gibt“, berichtet er. Die Fusionsbiopsie ermögliche insgesamt treffsicherere Aussagen als in der Vergangenheit, ob ein Prostatakarzinom vorhanden und, wenn ja, wie aggressiv es ist.
Die MRT-Untersuchung als Teil der Fusionsbiopsie ist allerdings noch nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen enthalten. Im Einzelfall kann die Kostenübernahme geklärt werden.
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St. Elisabethen-Klinikum
Klinik für Urologie
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