Herz unter Stress

„Herz unter Stress“ lautet das Motto der diesjährigen bundesweiten Aufklärungskampagne der Deutschen Herzstiftung. Im Fokus stehen die Risikofaktoren Bluthochdruck (arterielle Hypertonie), Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und Fettstoffwechselstörungen (Hypercholesterinämie), die zu einem Herzinfarkt führen können. Die beiden OSK-Chefärzte, Dr. Jörg Maurus (Wangen) und Prof. Dr. Florian Seeger (Ravensburg) beantworten Fragen, warum diese Erkrankungen Stress für das Herz bedeuten. Im Herzmonat November werden die Kardiologen Vorträge in der Region halten.

Prof. Dr. med. Florian Seeger Chefarzt der Klinik für Kardiologie und internistische Intensivmedizin, Krankenhaus St. Elisabeth, Ravensburg

Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Klinikum Westallgäu, Krankenhaus Wangen

Warum gelten Bluthochdruck, Diabetes und Fettstoffwechselstörungen als so gefährlich?

Bei diesen Erkrankungen handelt es sich um Risikoerkrankungen, die zu einer Schädigung des Herzens zum Beispiel als Herzinfarkt mit folgender Herzschwäche, zu Herzrhythmusstörungen oder gar zu einem Schlaganfall führen können. Das Tückische ist, diese Risikofaktoren werden häufig unterschätzt oder bleiben sogar, da sie im Anfangsstadium keine Beschwerden machen, unentdeckt. So wächst schleichend die Gefahr von schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Was versteht man unter schleichend?

Im Anfangsstadium verursachen diese Krankheiten zunächst kaum oder gar keine Beschwerden. Darum werden sie auch als "stille Killer" bezeichnet. Bluthochdruck führt jedoch zu einer Schädigung der Gefäße und dadurch der Organe Herz, Gehirn, Nieren und Augen. Ein erhöhter Blutfettspiegel, also erhöhte LDL-Cholesterinwerte, sowie Diabetes mellitus führen ebenfalls zu einer Schädigung der Gefäße und so zu Durchblutungsstörungen, der sogenannten Arteriosklerose.

Gibt es wirksame Behandlungsmethoden?

Glücklicherweise ja! Die effektive Behandlung zum Beispiel des Bluthochdrucks verlängert das Überleben und reduziert das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall drastisch. Deshalb ist die Aufklärung und Behandlung der Patienten das zentrale Anliegen von Kardiologen sowie der Aktionstage der Deutschen Herzstiftung. In den Herzwochen sollen Experten für das Thema sensibilisieren. In den Vorträgen werden Dr. Maurus und Prof. Dr. Seeger Entwicklungen in der Diagnostik und der Therapie von Stressfaktoren für das Herz aufzeigen. Stress im Sinne einer psychosozialen Belastung, sei es im Beruf, in der Familie oder im Freundeskreis, stellt ebenfalls einen Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen dar. Der Aspekt der Vorbeugung wird ebenfalls thematisiert.

Was kann jeder einzelne tun?

Von zentraler Bedeutung ist, dass Risikoerkrankungen rechtzeitig erkannt werden. Eine Vorsorgeuntersuchung beim Hausarzt kann Klarheit schaffen. So muss aus unserer Sicht jeder Erwachsene seine Blutdruckwerte kennen. Die erwähnten Erkrankungen sind durch therapeutische Maßnahmen wie Medikamente und insbesondere Änderung des Lebensstils zum Teil sehr gut beeinflussbar. Ein gesunder Lebensstil senkt generell das Risiko von Erkrankungen.

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Vorträge
"Herz unter Stress - Diagnostik und Behandlung von Risikofaktoren"

 

Prof. Dr. med. Florian Seeger
Chefarzt der Klinik für Kardiologie und internistische Intensivmedizin, Krankenhaus St. Elisabeth, Ravensburg

Mi. 16.11.2016, 19:00 Uhr
Krankenhaus St. Elisabeth, Halle EG

Do. 17.11.2016, 19:00 Uhr
Krankenhaus Bad Waldsee, Cafeteria

Di. 22.11.2016, 19:00 Uhr
Wilhelmsdorf, Bürgersaal im Rathaus

 

Dr. med. Jörg Maurus
Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Klinikum Westallgäu, Krankenhaus Wangen

Di. 08.11.2016, 19:00 Uhr
Kolpinghaus Lindau, Langenweg 24

Di. 22.11.2016, 19:00 Uhr
Gesundheitszentrum Leutkirch

Do. 24.11.2016, 19:00 Uhr
Krankenhaus Wangen, Cafeteria

Di. 29.11.2016, 19:00 Uhr
Kurhaus Isny