Gipsarme und Schwangerschaftscocktails
"Wie lang ist eigentlich die Nabelschnur? Sind Milchdrüsen so ähnlich wie Schweißdrüsen? Warum schreit das Baby, wenn es auf die Welt kommt?", nur ein kleiner Auszug aus den vielen Fragen der Kinder, die PD Dr. Andreas Artlich nach seinem Vortrag zu beantworten hatte. Viele der sechs bis 14-jährigen Nachwuchsmediziner hatten schon die Geburt eines Geschwisterchens erlebt und wollten nun alles genau wissen.
Wie ein Kreißsaal von innen aussieht und welche Möglichkeiten der Geburt es gibt, zeigten Dr. Fatuma Fleischmann, Oberärztin der Frauenklinik und Doris Grothe, Hebamme und Leiterin des Kreißsaals. Wer mochte, konnte sich auch mal das "glibberige" Ultraschallgel auf den Bauch gießen lassen und seine inneren Organe auf dem Monitor ansehen. Doris Grothe erklärte, dass man mit natürlichen Stoffen wie Kräutern und Ölen Einfluss auf die Wehen bei Schwangeren nehmen kann. "Bei uns gibt es einen Cocktail, mit dem man den Frauen die Geburt erleichtern kann", erzählt Doris Grothe. Einen solchen alkoholfreien Cocktail, natürlich für die Kinder abgewandelt, durfte jeder Mal probieren.
Gleich nebenan demonstrierte Kinderarzt Dr. Lior Haftel was zu tun ist, wenn das Kind nach der Geburt noch nicht ganz fit ist. An kleinen Übungspuppen konnten die Kinder die lebensrettenden Sofortmaßnahmen selbst probieren. Auch der große und reichlich ausgestattete Medizinkoffer den Dr. Haftel präsentierte faszinierte die Kinder sehr. "Diesen Koffer nehmen wir mit, wenn wir zu einem Notfall gerufen werden", erklärt Dr. Haftel.
Im Praktikum im OP konnten die Kinder Bananenschalen nähen und gebrochene Plastikknochen verschrauben. Von der Anästhesistin Velichka Stoycheva lernten die Kinder, wie eine Narkose funktioniert und was es dabei alles zu beachten gibt.
Wie Pillen gedreht werden und wie man Tees und Salben herstellt, konnten die Kinder in der Apotheke selbst ausprobieren. Lippenbalsam, Handcreme, Marzipan-Zitronen-Pillen und "Glückstee", eine Früchtetee-Mischung, kamen dabei heraus. Danach durfte selbstverständlich jeder seine Produkte mit nach Hause nehmen.