Film in der Linse zeigt Alltag einer Palliativpflegerin – Expertinnen der OSK und GA erläutern Thema

Der Film "Ivo" ist am Mittwoch, 11. September, 19 Uhr, im Kulturzentrum Linse in Weingarten zu sehen.

WEINGARTEN/RAVENSBURG – In der Reihe Cinephilo zeigt das Kulturzentrum Linse in Weingarten ausgewählte Filme und lädt dazu kompetente Gesprächspartner ein, die über Hintergründe informieren und Fragen beantworten. Am Mittwoch, 11. September, um 19 Uhr geht es im Drama „Ivo“ der Berliner Regisseurin Eva Trobisch um die Palliativpflege, also die Begleitung sterbenskranker Menschen am Ende ihres Lebens. Mit dabei sind vier Vertreterinnen eines Palliativ-Netzwerks aus unserer Region: Heike Ott von Clinic Home Interface der Oberschwabenklinik, Suzan Öngel-Czekalski von der Gesundheitsakademie Bodensee-Oberschwaben, Dorothea Baur von Hospiz Ambulant in Weingarten-Baienfurt-Baindt-Berg sowie Thomas Radau vom Hospiz Schussental der St. Elisabeth-Stiftung. Sie werden kurz ins Thema einführen und stehen nach dem Film im Foyer zum Austausch zur Verfügung.

„Ivo“ feierte bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin seine Premiere und ist seit Juni in den Kinos. Zur Handlung: Ivo arbeitet als ambulante Palliativpflegerin und besucht täglich die Haushalte von Familien, Ehepaaren oder Alleinstehenden. Ihre pubertierende Tochter und ihr Hund sind aufgrund ihrer langen Arbeitszeiten sehr selbstständig geworden. Ivo verbringt viel Zeit in ihrem alten Skoda, in dem sie isst, arbeitet, singt, flucht und träumt. Teil ihres Lebens sind auch ihre Freundin Solveigh sowie deren Mann Franz. Ivo pflegt Solveigh, mit Franz hat sie eine Affäre. Als Solveighs Zustand sich verschlechtert, bittet sie Ivo, ihr beim Sterben zu helfen - ohne dass Franz davon erfährt. Der Film zeige den Alltag einer starken Persönlichkeit, meide dabei jegliche Moral und Dramatik und sei stattdessen ganz bei den Menschen, ihren Beziehungskonflikten, Sehnsüchten und letzten Wünschen, heißt es in der Ankündigung.

Besonderheit: Johann Campean, ein Palliativarzt aus dem Ruhrgebiet, der mit einigen Kollegen einen Verbund von Einrichtungen der Spezialisierten Ambulanten Palliativen Versorgung (SAPV) gegründet und mehrere Hospize mit aufgebaut hat, spielt Ivos Chef. Campean war auch medizinischer, lebensweltlicher und ethischer Berater des Filmprojekts. Ivo“ ist 109 Minuten lang und freigegeben ab zwölf Jahren.