EKG wird digital
Das spart viel Zeit. Befunde liegen schneller vor und die weiterführende Therapie kann rasch eingeleitet werden.
"Mit der Digitalisierung der EKGs werden Arbeitsabläufe deutlich schneller und noch sicherer", erklärt Jörg Napp, IT-Leiter der OSK. Mit einem mobilen EKG-Gerät kann in jedem Patientenzimmer ein EKG geschrieben werden. Eine Pflegefachkraft ordnet das EKG per Bar-Code-Scanner einem Patienten zu.
Diese Daten werden per WLAN auf einem Server gespeichert und sind sofort verfügbar. Der behandelnde Kardiologe kann die Daten sofort auf seinem Rechner aufrufen und auswerten. Maß der Arzt früher mit einem Lineal die Ausschläge der Kurven nach, stehen im sämtliche Mittel der modernen Software zur Verfügung: Zoomen und Messen sind per Maus ein Kinderspiel. "Das stellt eine eindeutige Arbeitserleichterung dar. Der Befund ist schneller verfügbar und somit kann die weiterführende Behandlung auch rascher erfolgen" erklärt Dr. Gerhard Wech, Oberarzt der Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin.
Zeitnah stehen die Befunde im Krankenhausinformationssystem zur Verfügung. Eine einheitliche Struktur sämtlicher Befunde ermöglicht auch eine schnellere Übernahme in den Arztbrief. Auch eine zweite Meinung kann innerhalb des Klinikverbundes ohne Zeitverlust eingeholt werden. EKG-Befunde müssen zehn Jahre archiviert werden. Bei der Vielzahl der Patienten der OSK verschlang das viel Platz im Archiv. Wurde bisher ein Befund nochmals benötigt, musste er im Archiv angefordert werden. Das benötigt wiederum viel Zeit. "Bei einem Notfall kann diese Zeitersparnis lebensrettend sein", sagt Dr. Wech.
Bereits vor sechs Jahren hat die OSK PACS eingeführt, ein digitales Archivierungssystem in der bildgebenden Diagnostik. Bei PACS und dem digitalen EKG nimmt die OSK eine Vorreiterrolle ein. "Das digitale EKG ist ein weiterer Schritt in die Richtung digitale Patientenakte", verspricht Napp. Die Umsetzung des Projektes geschah in enger Zusammenarbeit zwischen Dr. Gerhard Wech, Jörg Napp und Joachim Blumenstein, Medizintechniker der OSK. "Der Schulungsaufwand an den mobilen EKG-Geräten hält sich in engen Grenzen. Die Bedienung der neuen Geräte ist sehr ähnlich wie bei den bisherigen", so Blumenstein.