Drillinge im Krankenhaus St. Elisabeth
Um den Drillingen einen sicheren Start in ihr neues Leben zu ermöglichen stand bereits vorher fest, dass eine Sectio (umgangssprachlich Kaiserschnitt) gemacht wird. "Den genauen Termin haben sich unsere Kleinen dann aber selbst ausgesucht", schmunzelt die glückliche Mutter. Ein Team von 14 Personen sorgte bei der Geburt für Sicherheit und Geborgenheit der werdenden Familie. Die Ärzte der Frauenklinik Dr. Thomas Dengg und Dr. Annette Hönl, Hebamme Sylvie Arnegger, Anästhesisten und Operationstechnische Assistenten (OTA) kümmerten sich um die werdende Mutter und halfen, die Kinder gesund zur Welt zu bringen. Bei der Geburt waren zunächst die Mädchen an der Reihe, erst Hannah Marie mit 1550 Gramm, als nächste folgte Amelie Sophie mit 1360 Gramm und dann Leon Niklas 990 Gramm, der kleinste der Drei. Die Oberärzte der Kinderklinik Dr. Stephan Neumayer, Dr. Matthias Röschard und Fachärztin Dr. Tajal Metha kümmerten sich mit vier Kinderintensivkrankenschwestern um jeweils eines der Kinder.
"Frühgeborene Jungen brauchen normalerweise mehr Starthilfe", erklärt Dr. Neumayer, Oberarzt und Leiter der Kinderintensivstation. "Bei Leon war das nicht der Fall. Das Kleinste der Geschwister war von Anfang an der Fitteste. Er schrie als einziger gleich nach der Geburt und benötigte auch keinen zusätzlichen Sauerstoff."
Drei Kinder auf einmal zu bekommen war für die Eltern zunächst sehr überraschend. "Wir konnten es nicht fassen, als Sabrinas Frauenärztin beim Ultraschall feststellte, dass es Drillinge werden", berichtet Matthias Schramm. "In diesem Moment gehen einem so viele Gedanken durch den Kopf, wie wir das alles machen sollen - die Versorgung an sich, mit dem Platz oder dem Auto. Aber als wir unseren Familien davon erzählten, waren alle total glücklich und haben ihre Unterstützung angeboten. Das hat uns sehr geholfen und gefreut!", erzählt die 29-jährige Mutter.
Bereits während der Schwangerschaft war Sabrina Schramm zu Kontrolluntersuchungen in der Frauenklinik im EK. Dies ist üblich bei Risikoschwangerschaften, zu denen auch Mehrlingsgeburten zählen. Oberärztin Dr. Fatuma Fleischmann versicherte sich so, dass es der werdenden Mutter und ihren Kindern gut geht. Die letzten Wochen vor der Geburt verbrachte die werdende Mutter bereits auf der Station A32. "Egal ob Ärzte, Schwestern, Hebammen oder auch das Servicepersonal, alle waren sehr hilfsbereit. Ich fühlte mich einfach sehr gut aufgehoben. Und wenn mir doch mal etwas fehlte, konnte Hebamme Doris Grothe oft mit natürlichen Hausmittelchen helfen", erinnert sich Sabrina Schramm. Dr. Lior Haftel, Oberarzt der Kinderklinik ist ein sehr erfahrener Arzt in der Behandlung von kleinsten Frühgeborenen. Er erklärte den werdenden Eltern ausführlich, was bei einer Frühgeburt auf sie zukommt und warum die Kleinen auf der Kinderintensivstation überwacht werden.
Die ersten Wochen ihres Lebens verbrachten die dreieiigen Drillinge auf der Kinderintensivstation. Zunächst lagen sie in einem Inkubator, dem sogenannten "Brutkasten". Aber schon nach wenigen Tagen durften die Kleinen zum ersten Mal zum Kuscheln auf Mamas und Papas Brust liegen. "Uns wurde alles, was gemacht wurde, ausführlich erklärt. Die Ärzte und Schwestern hielten uns über den gesundheitlichen Zustand unserer Kinder auf dem Laufenden. Das war für uns sehr beruhigend und uns wurde dadurch die Angst genommen", sagt Matthias Schramm. Wie gut die Kinder sich entwickelten, war auch für die betreuenden Fachkinderkrankenschwestern auf der Intensivstation, Sabrina Haese und Tamara Meier, sehr erfreulich.
Der nächste Schritt in Richtung Zuhause war der Umzug in die Kinderklinik "Niki". "Wir konnten schon deutlich mehr selbst machen und uns so auf die Zeit daheim mit unseren Dreien vorbereiten. Und trotzdem konnten wir uns darauf verlassen, dass, wenn etwas ist, jederzeit Ärzte und Pflegekräfte da sind", berichten die Eltern. Von Kerstin Boeke erhielten Hannah und Leon auf Station noch Physiotherapie. Mit viel Einfühlungsvermögen für Eltern und Kinder führte sie die Bewegungsübungen durch. "Diese Therapie nennt sich Vojta und hilft den Säuglingen die Atmung besser zu koordinieren und so möglichst schnell selbst trinken zu lernen", erklärt Kerstin Boeke.
Auf der Station K 4 "Arche Noah" lagen die Kinder zu dritt nebeneinander in einem Bett. "Hannah und Amelie hätten schon etwas früher mit nach Hause gehen dürfen, aber wir wollten unsere Drei nicht trennen", sagt Matthias Schramm. Anfang August ist es so weit, die glücklichen Eltern dürfen ihre Drillinge mit nach Hause, einem Teilort von Ravensburg, nehmen. Mit dem Drillingskinderwagen hat die junge Familie auch schon einige Runden auf dem Krankenhausgelände gedreht.
Obwohl ihre Kinder Drillinge sind, sind sie doch ganz verschieden. Sabrina Schramm erklärt: "Hannah ist die Gemütliche, sie bringt nichts aus der Ruhe. Amelie die Mittlere ist die Temperamentvolle, sie gibt den Takt an. Sie trinkt als erstes und auch am schnellsten. Und unser Leon ist der Kämpfer, als der Kleinste hat er am wenigsten Unterstützung gebraucht. Außerdem ist er auch ein kleiner Träumer, wie wir vermuten." "Wir finden es Klasse, dass unsere Drei so unterschiedlich sind. Sowohl im Aussehen als auch im Charakter", fügt der stolze Papa hinzu.