Dr. Reiser informierte an Schmerz-Hotline

Dr. Friedemann Reiser war als Experte am „Aktionstag gegen den Schmerz“ der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. unter einer Telefon-Hotline zu erreichen. Mit diesem bundesweiten Aktionstag soll auf die lückenhafte Versorgung vieler Millionen chronischer Schmerzpatienten aufmerksam gemacht werden. „Mich haben sehr viele Anrufe von Angehörigen und Patienten erreicht. Viele nutzten die Chance, sich von Experten gezielt über Behandlungsmöglichkeiten informieren zu lassen“, beschreibt der Leiter der Schmerzambulanz am Krankenhaus Bad Waldsee die Situation.

„Ich erhielt Anrufe aus ganz Deutschland. Auffällig war die Häufigkeit aus den bevölkerungsstarken Ballungszentren z.B. Nordrhein-Westfalen und den neuen Bundesländern. Gerade auch Anrufer aus Regionen mit einer hohen Arbeitslosenquote sowie geringerem Wohlstandsniveau haben mir am Telefon eine zum Teil krasse Unterversorgung beschrieben. Da werden teilweise noch völlig unnötig große Schmerzen ertragen! Trotzdem können wir für unsere Region keine Entwarnung geben. Auch hier dauert es oft viel zu lange, bis die Betroffenen einer multimodalen Schmerztherapie zugeführt werden“, berichtet Dr. Reiser.

Die Situation in Deutschland hat sich in den letzten Jahren keineswegs ausreichend gebessert. Insgesamt gibt es immer noch zu wenig qualifizierte Behandlungseinrichtungen, trotz der steigenden Anzahl chronischer Schmerzpatienten.

Viele Patienten mit chronischen Schmerzen wissen nicht von der Existenz und den Möglichkeiten spezieller schmerztherapeutischer Einrichtungen. Die Betroffenen werden häufig von verschiedenen Fachärzten untersucht. Eine weiterführende interdisziplinäre und multimodale Betreuung erfolgt nur in den wenigsten Fällen. Aber genau diese wäre zur Verhinderung einer weiteren Chronifizierung mit all ihren negativen Folgen notwendig.

Die mangelhaften Versorgungsstrukturen machen zusammen mit einer schlechten Informationsvermittlung öffentlichkeitswirksame Aktionen wie den „Aktionstag gegen den Schmerz“ unverzichtbar. „So erhalten Menschen mit chronischen Schmerzen größere Aufmerksamkeit und bekommen gezielte Informationen über die Möglichkeiten unseres Gesundheitssystems und dies aus erster Hand“, so Dr. Reiser.