Dr. Immler: Magen-OP hilft nachweislich bei Adipositas

Dr. Franz Immler warnt vor einer Zunahme von Adipositas. Derzeit gilt rund jeder vierte Deutsche als krankhaft übergewichtig – Tendenz steigend. Rund 400 OPs zu Magenverkleinerung hat der Leiter des Adipositaszentrums am Krankenhaus Wangen (OSK) in den letzten zehn Jahren vorgenommen. „Dies ist nachweislich die einzige Methode, um das Gewicht bei krankhaft Übergewichtigen nachhaltig zu reduzieren und auch zu halten. Sogar Begleiterkrankungen wie Diabetes Typ 2 werden dadurch erfolgreich therapiert“, erklärt Dr. Immler.

 

Als krankhaft übergewichtig (adipös) gelten Menschen ab einem BMI von über 40. Adipositas ist auch ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen oder Diabetes Typ 2 und weitere Begleiterkrankungen. Das hohe Übergewicht belastet zusätzlich die Gelenke und schränkt die Mobilität und die Lebensqualität stark ein. "Im Adipositaszentrum am Krankenhaus Wangen bieten wir ein ganzheitliches Programm an. Dazu gehört sowohl die konservative wie auch die operative Behandlung von krankhaftem Übergewicht", führt Dr. Immler aus.

Derzeit läuft der zweite Kurs, mit dem Übergewichtigen beim Abnehmen geholfen wird. Auf dem Programm stehen Ernährungsberatung, Bewegungstraining und psychologische Unterstützung. "Viele haben dadurch schon viele Kilos verloren und ein neues Lebensgefühl gewonnen. Doch nicht bei jedem bringt unser Programm, bei dem die Teilnehmer über 29 Wochen professionell begleitet werden, den erwünschten Erfolg", fasst Diätassistentin Tamara Blatter zusammen.

Ihnen kann nur ein operativer Eingriff helfen. Dr. Immler ist einer von wenigen Operateuren in Deutschland, der sämtliche in Frage kommenden Methoden beherrscht. Er gilt als Koryphäe auf seinem Gebiet. Unterstützt wird er von den Internisten und Anästhesisten des Krankenhauses, die sich ebenfalls auf die Behandlung von Übergewichtigen spezialisiert haben. Die meisten seiner Patienten stammen aus einem Radius von rund 60 Kilometern um Wangen. "Wir hatten allerdings schon Patienten von weiter her und sogar aus dem Ausland", so Dr. Immler.

Durch Magen-OPs sind auch Begleiterkrankungen wie Diabetes Typ 2 in den Griff zu bekommen. "Die Erfolge sind mitunter sogar besser als mit bewährten Therapien", verweist der Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie am Krankenhaus Wangen auf internationale Studien. In den USA und in Großbritannien wurden bereits die Leitlinien zur Diabetes-Behandlung angepasst. Die Fettleibigen verlieren durch einen operativen Eingriff nicht nur nachhaltig Gewicht, sie können danach in vielen Fällen auf Medikamente und deren Nebenwirkungen verzichten. Sie werden in die Lage versetzt, ein Leben mit weitaus geringeren Einschränkungen zu führen.

Das Krankenhaus Wangen ist auch bei anderen Erkrankungen auf die Behandlung von stark Übergewichtigen bestens ausgestattet. Dies reicht von der Erfahrung der Internisten und der Anästhesisten sowie den Pflegefachkräften und Physiotherapeuten bis hin zur Ausstattung. "Wir verfügen über spezielle OP-Tische und Betten, die auf das Gewicht und die Körperfülle von übergewichtigen Patienten ausgelegt sind. Auch die WCs und die OP-Hemden entsprechen den Bedürfnissen von diesen Patienten", sagt Swen Wendt, Standortverantwortlicher des Krankenhauses Wangen.

Info:

Leicht in Form
Das Adipositaszentrum am Krankenhaus Wangen bietet ein Programm für Übergewichtige an, um dauerhaft abzunehmen. Unter ärztlicher Kontrolle und mit Motivation einer Psychotherapeutin lernen sechs bis zwölf Teilnehmer über 29 Wochen, ihr Ess- und Bewegungsverhalten zu ändern. Der nächste Kurs startet am 5. Juli. Infos unter Tel.: 07522/96-1241