Der neue Chef der Urologie bringt viele Innovationen mit nach Ravensburg
Zuletzt war PD Dr. Jentzmik kommissarischer Ärztlicher Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie des Universitätsklinikums Ulm. In dieser Verantwortung haben er und sein Team an vielen innovativen klinischen Studien teilgenommen. Diese Expertise bringt er mit nach Oberschwaben. „Wir sind nun in der Lage, neuartige operative und konservative Behandlungsmethoden auf höchstem Niveau in der Region anzubieten“, verspricht der Chefarzt.
Die klinische Forschung will PD Dr. Jentzmik auch am EK, das akademisches Lehrkrankenhaus der Uni Ulm ist, weiterhin vorantreiben. Erst am 9. Mai dieses Jahres hat er den Werner-Staehler-Gedächtnispreis erhalten. Bei der Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie wird mit dieser Preisverleihung der beste wissenschaftliche Beitrag gewürdigt. „Diese Auszeichnung freut mich wirklich“, sagt PD Dr. Jentzmik.
Als weitere Schwerpunkte seiner Tätigkeit nennt der Urologe die offen chirurgisch große Tumorchirurgie sowie die roboter-assistierte minimal-invasive Operationstechnik mit dem da Vinci ®-System. Dieses hochpräzise und zitterfreie Operationssystem wird geeigneten Patienten aus der Region in Kooperation mit der Universitätsklinik Ulm angeboten. „ Wir können jetzt jedem Patienten die für Ihn maßgeschneiderte Behandlungsform anbieten“, so PD Dr. Jentzmik. Bei gutartigen Prostatavergrößerungen setzen die Ravensburger Urologen auf die bewährte Laserbehandlung. „Als Prostatazentrum ist das EK personell, apparativ und räumlich bestens ausgerüstet“, bestätigt PD Dr. Jentzmik.
Noch weitere Innovationen bringt der versierte Urologe mit, beispielsweise die operative Behandlung männlicher Inkontinenz. Mittels künstlicher Bänder können Männer von dem unkontrollierbaren Harnabgang befreit werden. Die Ulmer Urologen, zu deren Team PD. Dr. Jentzmik vor kurzem gehörte, sind überregionales Kompetenzzentrum für diese Methode. Dort wurde ebenfalls eine Methode entwickelt, die PD Dr. Jentzmik am EK etablieren wird. Nach einer radikalen Blasenentfernung ersetzt eine Neoblase aus Darm das Organ.
PD Dr. Florian Jentzmik, der in Ravensburg aufgewachsen und zur Schule gegangen ist, hat 2003 an der Uniklinik in Freiburg promoviert. Im gleichen Jahr ging er an die Charité - Universitätsmedizin Berlin. An der größten und renommiertesten Klinik Deutschlands operierte er unter anderem Nierentransplantationen. Bereits 2009 hat er für seine Forschungsarbeiten den bedeutenden Max-Gruban-Forschungspreis erhalten. 2013 habilitierte er an der Universität Ulm.