Delegation aus Russland zeigt sich beeindruckt vom Krankenhaus Wangen

Dr. Günther Waßmer hat eine Delegation aus Russland empfangen. Der stellvertretende Chefarzt Dr. Eduard Goncharuk und die leitende OP-Schwester Natalia Sinagach haben einer computernavigierten Knie-OP von Dr. Waßmer beigewohnt. Doch die beiden Führungskräfte interessierten sich auch für organisatorische Abläufe. Nach dem vierstündigen Erfahrungsaustausch haben sich die russischen Gäste beeindruckt gezeigt, welch hohe Standards in dem Krankenhaus Wangen der OSK herrscht.

Dr. Günther Waßmer (Zweiter von links) mit seinen Gästen aus Russland: Natalia Sinagach, Dr. Eduard Goncharuk, Aleksander Sverdlov (Aesculap Russland) (von links). OSK-Arzt Victor Bordian (rechts) übersetzte.

Dr. Eduard Goncharuk und Natalia Sinagach arbeiten im Ilizarov-Center in Kurgan im Ural. Das Krankenhaus mit 850 Betten genießt weltweit ein hohes Renommee. Namenspatron Prof. Gawriil Ilizarov revolutionierte die Behandlung von Polytraumen, also schwerst und mehrfach Unfallverletzte. Da die Organisation des Hauses umstrukturiert werden soll, informieren sich die beiden Gäste aus Russland in den OSK-Krankenhäuser Wangen und St. Elisabeth in Ravensburg. Ein direkter Erfahrungsaustausch ist ihnen wichtig.

Chefarzt Dr. Waßmer ließ beide bei einer OP zuschauen, bei der er mittels Computernavigation ein künstliches Knie implantierte. Obwohl die Technik den beiden bekannt ist, stellten sie große Unterschiede fest. Die medizintechnische Ausstattung, das verwendete Instrumentarium und die Qualität des künstlichen Gelenkes beeindruckten die beiden Fachleute. „Sehr professionell! Das OP-Team ist sehr gut eingespielt und agiert routiniert“, so das Urteil von Dr. Eduard Goncharuk.

Dr. Waßmer, der als Referent und Ausbilder für OP-Techniken schon mehrfach in verschiedene Länder eingeladen war, bescheinigt den russischen Kollegen ein hohes Fachwissen. „Allerdings sind OP-Ausstattung und die eingesetzten Materialien nicht mehr auf dem aktuellen Stand“, so Dr. Waßmer. Auch organisatorische Defizite machte der Leiter des zertifizierten Endoprothetikzentrums am Krankenhaus Wangen bei seinen Besuchen aus. Abläufe könnten straffer organisiert sein, so der Chefarzt.

Bis ins Detail fachsimpelte er mit seinen Gästen. Die Betreuung vor, während und nach der OP interessierte sie. Wie gut die Wangener OP-Planung organisiert ist, imponierte der russischen Delegation. Auch die Hygienemaßnahmen, die Sterilisation des OP-Bestecks bis hin zur Entsorgung der verwendeten Artikel registrierten sie aufmerksam. Vieles war ihnen so nicht bekannt.

„Viele Russen lassen sich in dem Ilizarov-Center operieren. Mehr und mehr verlangen sie westeuropäische Standards“, berichtet Dr. Eduard Goncharuk. Dass künstliche Kniegelenke, die mit Computernavigation eingesetzt wurden, präziser sitzen und deswegen länger halten, ist bekannt. Ein Grund für den erfahrenen Arzt, auch die Firma Aesculap in Tuttlingen zu besuchen. Das Unternehmen ist weltweit führend bei Medizinprodukten für Operationen.

Das zertifizierte Endoprothetikzentrum von Dr. Günther Waßmer ist Referenzzentrum von Aesculap. Westeuropäisches Know-How ist bei russischen Patienten und Ärzten gefragt. Aus diesem Grund haben sich Dr. Eduard Goncharuk und Natalia Sinagach auf die Schulungsreise ins 5000 Kilometer entfernte Allgäu begeben. „Internationaler Austausch ist sehr wichtig. Auch ich lerne jedes Mal etwas dazu“, begründet Dr. Günther Waßmer sein Engagement.

Tags darauf hospitierten die beiden Gäste aus Russland bei Prof. Dr. Franz Maurer. Der Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Krankenhaus St. Elisabeth (EK) in Ravensburg führte eine OP durch. Der Leiter des dortigen zertifizierten Endoprothetikzentrums implantierte ein künstliches Hüftgelenk. Im EK beeindruckten die beiden die top ausgestatteten OP-Säle, die Patientenzimmer und das neue Bettenhaus an sich. Auch hier lobten sie die Effizient der Organisation und die routinierten Abläufe.

 

Das IliZarov-Center
Das Ilizarov-Center in Kurgan ist das führende Krankenhaus auf den Gebieten der Orthopädie und der Traumatologie in Russland. Jeder russische Bürger kennt das renommierte Krankenhaus, das über 850 Betten auf 21 Abteilungen verfügt. 1500 Mitarbeiter arbeiten im Ilizarov-Center, wo jährlich 12.000 Operationen vorgenommen werden. Patienten aus ganz Russland aber auch aus dem Ausland lassen sich dort behandeln. Sie profitieren von dem breiten Behandlungsspektrum, das in Russland einzigartig ist.

Die Philosophie des Ilizarov-Centers sieht sich sowohl der Tradition aber auch in der Innovation verpflichtet. Ein ständiger Erfahrungsaustausch in Forschung und Praxis mit nationalen und internationalen Instituten wird vorangetrieben, um permanent neue und aktuelle Lösungen anbieten zu können. Dies fördert eine Umgebung für eine professionelle Realisitation der ambitionierten Projekte der Angestellten des Ilizarov-Centers, wie es deren Geschäftsführung beschreibt.