Damit im Notfall jeder Handgriff sitzt

Das Team der Zentralen Notaufnahme (ZNA) am St. Elisabethen-Klinikum (EK) in Ravensburg ist vor Kurzem zu einer großen Übung zusammengekommen: Gemeinsam mit der Technik und Mitgliedern der Betriebslöschgruppe bauten zahlreiche Pflegekräfte und MFA an der Rettungsdienstzufahrt das Notdekontaminationszelt auf. „Dass wir in so großer Runde trainieren, ist etwas ganz Besonderes“, sagte Andreja Hülswitt, Stationsleiterin der ZNA, die die Übung gemeinsam mit ihrem Stellvertreter Oliver Hipp organisiert hatte.

Wie wichtig es ist, die richtigen Handgriffe beim Auf- und Abbau des Notdekontaminationszelts zu kennen, machte Alarmplanbeauftragter Michael Mertel den Teilnehmern deutlich. Er demonstrierte Schritt für Schritt, worauf es ankommt und beantwortete alle Fragen.

Das Notdekontaminationszelt kommt zum Einsatz, wenn Patienten ins Krankenhaus eingeliefert werden, die mit Gefahrstoffen in Berührung gekommen sind. Michael Mertel nannte einen Unfall mit Ammoniak als Beispielszenario. Bevor die kontaminierten Patienten in der Notaufnahme behandelt werden, werden sie durch das Zelt geschleust, das über einen rot markierten Ein- und einen grün markierten Ausgang verfügt. Im Inneren ist eine Duschvorrichtung mit Handbrausen installiert, die die Krankenhausmitarbeiter von außen bedienen können.

Das Zelt lagert samt Zubehör in einem kleinen Raum direkt an der Rettungsdienstzufahrt, damit im Bedarfsfall schnell darauf zugegriffen werden kann. Nach dem Auspacken und Auseinanderfalten wird es mithilfe einer Druckluftflasche innerhalb von wenigen Minuten aufgeblasen. Danach gilt es, eine Pumpe und Wasseranschlüsse zu installieren. Auch ein großer Plastikbehälter zum Auffangen des kontaminierten Wassers gehört zur Ausstattung. Beim anschließenden Abbau sind viele helfende Hände gefragt, um das Zelt nach dem Luftablassen wieder klein zu falten, zu verschnüren und einsatzbereit einzulagern.

Nachdem Michael Mertel seine Demonstration beendet hatte, waren die Teilnehmer selbst an der Reihe. In kleinen Gruppen übten sie die einzelnen Schritte – und wurden von Mal zu Mal schneller.

Die Organisatoren zeigten sich am Ende mehr als zufrieden. „Das war wirklich toll, alle haben super mitgemacht“, waren sich Andreja Hülswitt, Michael Mertel und Oliver Hipp einig.