Anka Renic hat liebevoll über 20.000 Schutzengel gefertigt
„Andere backen Weihnachtsplätzchen, ich bastle Gipsfiguren“, gibt sich Anka Renic bescheiden. Etwa 300 Engel, Putten, Sterne und Krippenfiguren haben sie und ihr Ehemann diese Tage den Klinikseelsorgern, Schwester Beate Weber und Pfarrer Dieter Sasser, gebracht. Schwester Beate Weber und Pfarrerin Irene Palm werden an Heiligabend den Weihnachtsgruß der Seelsorge zusammen mit den fragilen Figuren den Patienten persönlich überreichen. „Die Engel sind sehr beliebt“, bestätigt Schwester Beate Weber.
In der Tat heben viele Patienten ihren Schutzengel auf. Manche bringen ihn sogar bei einem weiteren Krankenhausaufenthalt mit. Andere gar rufen Anka Renic an, um sich bei ihr zu bedanken. Die Hobbykünstlerin ist gerührt von diesem Zuspruch. Sie weiß viele Anekdoten zu erzählen. Von einer Frau hat sie erfahren, dass deren Mutter ihren Schutzengel sogar mit ins Grab genommen hat. „Hier weiß ich, wo meinen Geschenke hinkommen“, sagt sie zufrieden.
Bereits im Frühjahr beginnt Anka Renic, die Gipsfiguren in die Formen zu gießen. Überall in der Wohnung liegen sie zum Trocknen aus. Ihr Ehemann unterstützt ihr Hobby. „Mein Mann freut sich mit mir“, sagt sie, die noch andere Einrichtungen beschenkt. Darunter sind Schulen, Seniorentreffs, ein Kinderkirchenchor und natürlich die kroatische Gemeinschaft. Früher hat sie ihre filigranen Figuren detailverliebt bemalt. Zum Bemalen von Augen, Augenbrauen und Lippen hat sie einen Zahnstocher verwendet, da Pinsel zu grob sind.
Aus gesundheitlichen Gründen kann sie ihre Schutzengel nun nicht mehr bemalen. Doch die Gipsfiguren sind auch in unschuldigem Weiß wahre Kunstwerke. Anka Renic setzt sich häufig auch an die Nähmaschine, um aus Gardinenstoff Engelsfiguren zu nähen. Manche befüllt sie mit Lavendel aus Kroatien. Ihre Engel sind sehr beliebt – egal welcher Religion die Menschen angehören. Und das erfreut Anka Renic.