Harnsteine

Durch unsere eiweißreiche Ernährung in der Wohlstandsgesellschaft kommt es zu erhöhter Calcium-, Harnsäure- und Oxalatausscheidungen über den Urin. Diese Stoffe können hier kristallisieren und kleine Steine formen. Diese Steine, können bei der Ausscheidung potentiell zu äußerst schmerzhaften Koliken entlang des gesamten Urogenitaltraktes und zu Schäden der Nieren führen.

In der Klink für Urologie bieten wir Ihnen das gesamte Spektrum modernster Medizin:

  • Umfassende Diagnostik durch hochauflösende radiologische und sonographische Verfahren (Native Computertomographie, Abdomen Sonographie)
  • Minimalinvasiv endoskopische Therapieverfahren:
    • Nephroprotektion durch DJ-Harnleiterschienung
    • Problemlose, effiziente Steinentfernung per Ureterorenoskopie
    • Laser-Lithotripsie (Holmium-Laser)
    • Cold-Punch-Lithotripsie
  • Effiziente PCNL (Perkutane Nephrolitholapaxie)
    • Neueste ballistische, ultraschallunterstützte und feinjustierte Lithotripsie dank Lithoklasten
  • Schonende ESWL (Extrakorporale Stoßwellen Lithotripsie)
  • Ausführliche Beratung und enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern (Niedergelassene Urologen, Physiotherapie) in der präoperativen Planung und der postoperativen Phase der Operation

Symptome

Das häufigste Erstsymptom sind plötzlich aufgetretene stärkste Flankenschmerzen. Die Schmerzen können in Richtung Blase und bis in den Hoden oder die Schamlippen ausstrahlen. Hinzukommen Unruhe, Bewegungsdrang und das Gefühl Wasserlassen zu müssen.

Zudem kann im Labor ein leicht blutiger Urin durch Verletzung der Schleimhaut festgestellt werden.

Was genau sind Harnsteine und wie entstehen Sie?

Harnsteine sind kleine Kristalle, die aus verschiedensten Stoffen entstehen können. Welche Kombination zur Entstehung eines Steines führt, ist für jeden Patienten individuell und hängt von der Urinzusammensetzung und Begleitumständen, wie etwa Stoffwechselerkrankungen oder stattgehabte Infekten ab. Die meisten Steine sind aus Calcium und Oxalat (In Kaffee, Kakao, Nüssen, Rhabarber, roter Bete & Spinat enthalten) zusammengesetzt

 

SteinartEntstehung   Prozentualer Anteil
Calciumoxalatsteine
  • Hyperkalzämie
  • Oxalatreiche Ernährung
ca. 75%
Struvitsteine
  • Harnwegsinfekte
ca. 10%
Harnsäuresteine
  • Hyperurikämie
ca. 5–10%
Calciumphosphatsteine
  • Hyperparathyreoidismus
  • Renal-tubuläre Azidose
Insgesamt <5%
Zystinsteine
  • Rückresorptionsstörung von Aminosäuren
Xanthinsteine
  • Genetischer Defekt der Xanthinoxidase
  • Allopurinoltherapie

Diagnostik

Patienten mit einer Nierenkolik haben häufig so starke Schmerzen, dass Sie die Notaufnahme aufsuchen. Hier finden Sie ein perfekt vorbereitetes Team von Ärzten und Pflegern. Es erfolgt eine Blutentnahme und ein ärztliches Gespräch inklusive Untersuchung. Zum Steinnachweis werden außerdem die Ultraschall-Diagnostik und die niedrig Dosis Computertomographie, also ein röntgenologisches Verfahren genutzt. Damit kann die Größe und die Lage des Steines präzise festgestellt werden.

Therapie

Die meisten Steine sind so klein, dass Sie auf natürlichem Wege über die Harnblase und die Harnröhre mit dem Urin abgehen. Um die Symptome dabei gering zu halten unterstützen wir Sie durch fein angestimmte schmerzlindernde und Harnorgan-endspannende Medikamente.

Bleibt ein spontaner Steinabgang aus oder ist er aufgrund der Größe oder Lage des Konkrements unwahrscheinlich, so ist eine interventionelle Steintherapie notwendig.

DJ-Anlage

Die sogenannte Doppel-J Harnleiterschiene ist ein ca. 1mm dicker Silikon-Schlauch mit einem Schweineschwanzkringel am oberen und unteren Enden, welcher den Harnleiter offen hält. Die Doppel-J Harnleiterschiene wird am Stein vorbei in das Nierenbeckengelegt, sodass der Urin wie gewohnt abfließen kann. Der Harnstein verbleibt dabei an Ort und Stelle und kann dann nach Abklingen der lokalen Entzündung durch unsere Steinexperten bspw. per URS geborgen werden.

URS – Die Ureterorenoskopie

Bei der Ureterorenoskopie werden Harnleitersteine und kleinere Nierensteine über die Harnröhre und die Harnleiter entfernt. Hierzu nutzen wir modernste Optiken und die fortschrittliche Technik unserer Medizintechnik-Partner. Mit unseren nur ca. 4mm messenden Ureterorenoskopen können wir unter klarer Sicht und mit hochauflösenden Bildmaterial den Stein selbst an entlegensten Stellen der Niere finden, einfangen und entfernen.

Dabei können wir auf ein ausgeklügeltes Repertoire von Hilfsmitteln zurückgreifen.

Bei sehr großen Steinen können wir neuste Lasertechnik nutzen um durch präzise Energieapplikation den Stein zu zerbrechen und dann Gewebeschonend zu entfernen.

Kleinere Steine können über feine, jedoch extrem robuste Fangkörbe entfernt werden.

ESWL – Die Extrakorporale Stoßwellen Lithotripsie

Die ESWL kann hervorragend zur organschonenden, präzisen Zertrümmerung von Steinen der Niere und des oberen Harnleiters eingesetzt werden. Dieses in Deutschland durch Dornier entwickelten Verfahren hat die Nierensteintherapie revolutioniert. Der Patient liegt dabei entspannt auf einem angenehm erwärmten Silikonkissen, über welches einige tausend Stoßwellen, auf den Nierenstein gelenkt werden. Dabei wird ein präzises Navigations und Zielsystem genutzt um ein perfektes Ergebnis zu erzielen. Der Stein zerfällt in feinen Sand, welcher dann auf natürlichem Wege abgeht.

PCNL - Perkutane Nephrolitholapaxie

Bei besonders großen Nierensteinen müssen häufig mehrere Therapie kombiniert werden um den Stein komplett zu entfernen. Nicht so bei der PCNL. Hierbei kann der Stein minimalinvasiv über die Haut der Flanke schnell, sauber und sicher entfernt werden. Wir nutzen Hierbei neueste Technologie aus der Schmiede des Schweizerunternehmens EMS Urology. Als erste deutsche Klinik können wir Ihnen dadurch den Trilogy Lithoklasten anbieten. Dieser kombiniert elektromagnetisch erzeugte, ballistische Energie für die kraftvolle und grobe Zertrümmerung von großen und harten Steinen mit intelligentem Ultraschall-Energiemanagement.

Cold-Punch Lithotripsie

Diese einfach, jedoch höchst effektive Methodik nutz den Freiraum der Harnblase um darin mit kraftvollem chirurgischem Stahl minimalinvasiv Harnblasensteine zu zertrümmern.

Über die Harnröhre erfolgt eine Spiegelung der Harnblase und gleichzeitig das Packen des Steines in eine in die Optik integrierte Zange. Mit dieser kann dann Gewebeschonen der Harnblasenstein zerkleinert und geborgen werden.

Chemolitholyse

Bei Rezidivsteinbildnern, also Patienten, die wiederholt unter Harnsteinen leiden, kann durch eine dauerhafte Medikamentöse Therapie der Urin-PH geändert werden. Durch Ansäuerung oder Alkalisierung des Harns verändert sich das Löslichkeitsprodukt und es fallen weniger lithogene Substanzen aus.

Patienteninformation

Ansprechpartner

Für Sie da:
Dr. med. Pugliese
Dr. med.
Michael Pugliese

Oberarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie
0751/87-2819

St. Elisabethen-Klinikum, Ravensburg

Facharzt für Urologie