Blasentumor

Jedes Jahr erkranken fast 30 000 Menschen in Deutschland an Blasenkrebs. Tendenz steigend. Beim Blasentumor, dem sog. Urothelkarzinom handelt es sich um einen von der Schleimhaut der Harnwege (Urothel) ausgehenden, bösartigen Tumor, der meist über eine schmerzlose Rotfärbung des Urins entdeckt wird.

Es werden oberflächliche Tumore (nicht-muskelinvasiv) von fortgeschrittenen Tumoren unterschieden. Diese wachsen bis in die Muskelschicht (muskelinvasiv) der Harnblase oder darüber hinaus. Selten können auch andere Bereiche der ableitenden Harnwege (z.B. Nierenbecken, Harnleiter oder die Harnröhre) befallen sein.

Die Klinik für Urologie bietet das gesamte Spektrum der kurativen Therapie.

Unsere Schwerpunkte sind:

Die TUR-B (Transurethrale Resektion der Harnblase)

  • Hohe Sicherheit, Geringes Gewetrauma und geringe Blutungskomplikation dank Biopolarer Resektionstechnik
  • Problemlose, effiziente Resektion dank PLASMA-System

 Aktuellste hochauflösende Detektionstechniken:

  • PDD (Photodynamische Diagnostik)
  • NBI (Narrow-Band Imaging)

 Operative Eingriffe:

  • Radikale Zystektomie
  • Kontinenten Harnableitung
    • Neoblase
    • Ureterocutaneostomie
    • Ileum-Conduit
    • Nephroureterektomie

Umfassende onkologische Kompetenz

  • Neueste Immuntherapien
  • Verlässliche systemische Therapien
  • Kompetente Kooperationspartner

Was genau ist Blasenkrebs?

Krebszellen sind mutierte Zellen, die sich ungebremst vermehren und dabei gesundes Körpergewebe verdrängen  und sich im Körper ausbreiten können. Geht der Krebs von bösartig veränderten Zellen der Harnblase aus, lautet der Fachbegriff  Urothelkarzinom oder Harnblasenkarzinom.

Bei in etwa 7 von 10 betroffenen Patienten wird Blasenkrebs in einem frühen Stadium festgestellt. Er wächst noch oberflächlich in der Schleimhaut. Wir sprechen dann von nicht-muskelinvasivem oder frühem Blasenkrebs). 

Bei den übrigen Patienten hat sich der Krebs schon weiter ausgebreitet: Er dringt in die Muskelschicht der Harnblase und Umgebung ein (muskelinvasiver oder fortgeschrittener Blasenkrebs) und/oder hat im Körper gestreut (metastasierter Blasenkrebs).

Blasenkrebs kann trotz Behandlung häufig zurückkehren. Der Verlauf ist nicht vorhersagbar. Dies hängt unter anderem davon ab, wie schnell und aggressiv der Krebs wächst. Deshalb sollten Sie ein großes Augenmerk auf Vor & Nachsorge legen.

Symptome

Frühstadium:

Das häufigste Erstsymptom ist die schmerzlose Makrohämaturie, also blutiger Urin.

Hinzu komme können irritative Symptome wie etwa Harndrang, häufiges Wasserlassen oder wiederkommende Infekte.

Fortgeschrittenes Stadium:

Im fortgeschrittenen Stadium dominieren Symptome, die durch das Tumorwachstum und ggf. durch die Metastasierung entstehen: Harnstauungsnieren, Flankenschmerzen, Knochenschmerzen, Gewichtsverlust und Nachtschweiß.

 

Risikofaktoren & Entstehung

Zu den Risikofaktoren gehört der Nikotinabusus durch den Genuss von Tabakerzeugnissen. Außerdem erhöhen chronische Blasenentzündungen (Zystitiden), sowie der berufliche Kontakt mit karzinogenen Substanzen das Risiko. Zu den karzinogenen Substanzen gehören aromatische Amine, Benzidin, Phenacetin und Dieselabgase. Der Kontakt kann teilweise beruflich bedingt sein.

 

Diagnostik

Zur Diagnose eines Blasentumors werden neben Urinzytologischer Untersuchungen auch Apparative Untersuchungen wie der Ultraschall der Harnblase und der Nieren, sowie die sog. Zystoskopie, die Spiegelung der Harnblase genutzt. Im fortgeschrittenen Stadium kann eine Computertomographie Zusatzinformationen liefern.

Flexible Videozystoskopie

Die Uerthozystoskopie, also die Blasenspiegelung erfolgt in Lokalanästhesie und ist durch unsere flexiblen optisch hochauflösenden Videozystoskope besonders schonend möglich.

Therapie

An erster Stelle steht immer die operative Sicherung der Diagnose durch Abtragung des Tumors durch die Harnröhre. Das Verfahren wird transurethrale Resektion der Harnblase genannt. Kurz TUR-B. Hierzu wird eine ca. 3mm große Elektroschlinge genutzt, die über den Führungskanal eines dünnen Metallrohres mit integrierter Optik über die Harnröhre in die Harnblase gebracht wird. Diese Schlinge entwickelt unter Stromzufuhr eine Plasmaschicht, mit der man Tumorgewebe schneiden kann. Hiermit wird der korallenartige Tumor abgetragen. Die Blase bleibt erhalten.

Die weitere Behandlung richtet sich danach, wie weit sich der Blasenkrebs ausgebreitet hat. Infrage kommen: die Operation, die Medikamentöse Therapie, sowie die Bestrahlung


Behandlung des frühen Blasenkrebs:

Die TUR-B ist häufig auch schon die einzig notwendige Therapie, um den Patienten mit Blasenkrebs im frühen Stadium zu heilen.

Im frühen Stadium kann dem Patienten bei hochgradigen Tumorverdacht eine medikamentöse Instillationstherapie angeboten werden. Diese werden über einen Katheter direkt in die Harnblase gespritzt.


Behandlung des fortgeschrittenen Blasenkrebs

Bei fortgeschrittenem Blasenkrebs hat sich der Krebs tiefer in die Blasenwand oder in die Umgebung ausgebreitet jedoch noch nicht in weiter entfernte Organe. Ziel ist es nun den Krebs möglichst effektiv zu heilen. Hierzu muss die Harnblase vollständig entfernt werden. Der Fachbegriff für diesen Eingriff lautet Zystektomie. Bei ausgeprägtem Befund wird dem Patienten die Durchführung einer ergänzenden medikamentösen Tumortherapie angeboten.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der künstlichen Harnableitung, um die Funktion der Harnblase zu ersetzen.


Behandlung des metastasierten Blasenkrebs

Die Behandlung des metastasierten Blasenkrebs konzentriert sich auf ein langfristig stabiles Ergebnis und den Erhalt eines lebenswerten, schmerzfreien Allgemeinzustandes. Hierzu werden Medikamente, Bestrahlung und auch operative Maßnahmen kombiniert.


Gebündelte Kompetenz

Die Klink für Urologie ist Teil des Onkologischen Zentrums der OSK. Es bietet Patienten bei Krebserkrankungen in einem umfassenden Konzept alle notwendigen Versorgungsmöglichkeiten von der Früherkennung über die Therapie bis hin zur Nachsorge an.


Tumorkonferenz

Wöchentlich finden fachübergreifende Tumorkonferenzen des onkologischen Netzwerks Oberschwabens am Krankenhaus St. Elisabeth statt, gemeinsam mit der Internistischen Onkologie, Allgemein- u. Viszeralchirurgie, Gynäkologie, Radiologie und Radioonkologie. Dabei werden onkologische Patienten besprochen und eine gemeinsame Empfehlung für die optimale Behandlung individuell festgelegt. Weitere Fachabteilungen (Unfallchirurgie, Orthopädie, Neurochirurgie, Thoraxchirurgie, Plastische Chirurgie, Urologie, HNO, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Kinder- und Jugendmedizin) nehmen in Abhängigkeit der jeweils zu besprechenden Patienten teil. Die Präsentation histologischer Präparate erfolgt durch den der Klinik angeschlossenen Pathologen. Durch die regelmäßige Anwesenheit niedergelassener Hämatologen und Onkologen ist auch die Vernetzung stationärer mit ambulanter Therapie und Versorgung gewährleistet.

Patienteninformation

Ansprechpartner

Für Sie da:
 Knapp
Jürgen Knapp

Leitender Oberarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie
0751/87-2819

St. Elisabethen-Klinikum, Ravensburg

Facharzt für Urologie
Fachkoordinator Urologie des Prostatakarzinomzentrums

Für Sie da:
Dr. med. Pugliese
Dr. med.
Michael Pugliese

Oberarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie
0751/87-2819

St. Elisabethen-Klinikum, Ravensburg

Facharzt für Urologie