Das natürlich Gelenk so lange wie möglich erhalten - Oft hilft bereits eine Spiegelung
Das natürliche Gelenk ist immer das Beste. Seine Funktionen müssen so lange wie möglich intakt bleiben. Deshalb kommt für Patienten des St. Elisabethen-Klinikums in Ravensburg der Einsatz eines künstliches Gelenks immer erst an letzter Stelle aller Möglichkeiten. Am Anfang stehen konservative Methoden, die der niedergelassene Orthopäde in seiner Praxis anbietet. Helfen sie nicht mehr weiter, stellt sich die Frage nach einer Operation. Das muss nicht bereits der Gelenkersatz sein. Bei vielen Patienten beseitigt ein Eingriff, bei dem das Gelenk erhalten bleibt, die Schmerzen oder Einschränkungen der Beweglichkeit.
Es geht um die Arthroskopie, übersetzt die "Spiegelung". Die Arthroskopie ist ein minimalinvasives Verfahren, bei dem über zwei bis drei jeweils einen Zentimeter lange kleine Schnitte Geräte ins Gelenk eingeführt werden. Der Begriff "Spiegelung" trifft eigentlich nicht ganz zu. Der Arzt hantiert nicht etwa mit Spiegeln. Über einen der kleinen Schnitte führt er ein zehn Zentimeter langes optisches Gerät ein. An dessen Ende ist eine faustgroße Kamera angebracht, die außerhalb des Körpers bleibt. Die Bilder kann der Arzt auf einem Bildschirm in HD-Qualität betrachten.
Im Gegensatz zu bildgebenden Verfahren erlaubt die Arthroskopie die direkte visuelle Untersuchung des betroffenen Gelenks. "Konturen werden zum Teil klarer erkennbar als auf der Röntgen- oder MRT-Aufnahme". Am Hüftgelenk lassen sich häufig knöcherne "Anbauten" erkennen, die Schmerzen verursachen oder den Bewegungsablauf hemmen. Der Chirurg kann gleich nach der Diagnose und ohne eine weitere OP eine kleine Fräse einführen, die den Knochenüberhang entfernt.
Vielfach stellt sich bei der Kamerafahrt durchs Gelenk eine beginnende Arthrose heraus. Der Arzt kann einen sogenannten Shaver einführen. Der Knorpel wird geglättet und zudem das Knorpelwachstum angeregt. Es gibt mittlerweile auch Möglichkeiten, künstliche Substanzen zur Reparatur des Knorpels einzuführen. Die sehr gute technische Ausstattung wie am EK ist Vorraussetzung dafür, dass in einer Klinik Hüftgelenks-Arthroskopien möglich sind.
Die Eingriffe dauern etwa ein bis zwei Stunden. Die Patienten bleiben danach vier Tage lang auf der orthopädischen Station im neuen Bettenhaus des EK. Alle Patienten sind in Zweibett-Komfortzimmern untergebracht. Die Patienten können sich am EK auf eine lückenlose Behandlungskette verlassen. Von Anfang an.