Das Kompetenzzentrum für Roboterchirurgie

Roboterassistierte Operationen

Die Medizin am St. Elisabethen-Klinikum der Oberschwabenklinik wird von einem Roboter ergänzt, der in Wahrheit eine Art verlängerte Hand des Chirurgen ist - ein digitaler High-Tech-Assistent, der alles sieht und überall hinkommt. Das Da Vinci XI-System wird den Operateuren in der Ravensburger Viszeral-, Allgemein- und Thoraxchirurgie, der Urologie und Gynäkologie künftig dabei helfen, noch filigraner, präziser und schonender zu operieren.

Für die Oberschwabenklinik war die Anschaffung und Integration der Roboter-Operationstechnik ein wichtiger Schritt in die Zukunft. Der digitale Fortschritt und die zunehmende Perfektion in der Medizin sind große Chancen, nicht nur in der Diagnostik, auch durch noch präzisere, nachhaltige, optimierte Operationen.

Die Einarbeitung der Ärzte an der OP-Konsole, die die vier feingliedrigen Greifarme des Roboters über dem OP-Tisch steuern, kann man sich vorstellen wie die Ausbildung von Flugzeugpiloten. Minutiös, akribisch, beinahe pedantisch misst eine Software des Herstellers, der das Einführungsprojekt über Monate begleiten wird, im virtuellen OP-Training minimale Abweichungen oder Ungenauigkeiten des Operateurs.

Erst wenn der Chirurg mehrmals mit nahezu optimaler Punktzahl die Simulatorübungen und -prüfungen abgeschlossen hat, erhält er die Freigabe für Operationen am Patienten. Der Simulator erkennt kleinste Ungenauigkeiten und Unschärfen, es ist die perfekte Vorbereitung für den Ernstfall.

Die ursprünglich für das amerikanische Militär entwickelte Technik – Ziel war es, dass Ärzte eines Tages verletzte Soldaten aus sicherer Distanz per Fernsteuerung operieren könnten – den Mediziner lediglich unterstützt, nicht ersetzt. Der Roboter macht keine eigenständigen, selbstgesteuerten Bewegungen oder Vorschläge, er ist kein autonomes System, er setzt lediglich die Aktionen und Bewegungen der Instrumentenarme um. Es ist ein Assistenz-System, und die Ärzte können dadurch intuitiver, feinfühliger arbeiten. Aus der Erfahrung freuen sich die Patienten über die neue Technik. Da gibt es wenig Berührungsängste. Viele Menschen fragen sogar nach der neuen Methode, sie wissen um die Vorteile.

Die liegen für die Chefärztin und die Chefärzte auf der Hand. Gerade für die Allgemein- und Viszeralchirurgie und die Urologie sei die Robotertechnik ein großer Fortschritt gegenüber der minimal-invasiven Methodik. Schlüssellochoperationen, etwa im Darm-, Rektum- oder Pankreasbereich, in der Urologie an der Prostata oder den Nieren, können damit noch präziser durchführen werden. Die Instrumente am Roboter haben einen Durchmesser von gerade mal acht Millimetern, für den Patienten ist das ein großer Vorteil: Die Einschnitte in den Körper werden damit kleiner, die Schmerzen, der Blutverlust und die Narbenbildung geringer und auch die Liegezeiten und die Genesungsdauer werden verkürzt.

Möglich machen dies vor allem die beweglichen Gelenke, an denen die Instrumente festgemacht sind. Sie sind das Besondere am da-Vinci-System. Die Gelenke haben laut Hersteller sieben Freiheitsgrade, also voneinander unabhängige Bewegungsmöglichkeiten im Raum. Ihre Bewegungsvielfalt ist damit größer als die der menschlichen Hand, die über fünf Freiheitsgrade verfügt, und auf engstem Raum ist dies umso wertvoller.  

Die extremen Winkel machen es möglich, Stellen zu erreichen, an die man mit den Händen nur schwer herangekommen könnte. Das ermöglicht noch saubereres Arbeiten. Und durch die Kamera gewinnt man zudem eine dreidimensionale Sicht auf den Körper.  Auch für komplizierte Speiseröhrenoperationen durch Brustbein und Thorax sei die Robotertechnik bestens geeignet, die Erfolgsquote zudem höher.

Bei der radikalen Prostatektomie, also der vollständigen Entfernung der Prostata samt bösartiger Tumoren, ist die Roboter-Technik heute schon Standard. Insbesondere auch in der Nierenchirurgie gewinnen Roboteroperationen immer mehr an Bedeutung. In der Urologie kam der OP-Roboter übrigens vor 23 Jahren auch erstmals zum Einsatz.

Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie

Für Sie da:
Prof. Dr. med. Thiel
Prof. Dr. med.
Karolin Thiel

Chefärztin und Leiterin des Viszeralonkologischen Zentrums
0751/87-2418

St. Elisabeth-Klinikum, Ravensburg

Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie
Sekretariat
St. Elisabethen-Klinikum, Ravensburg
Elisabethenstr. 15
Tel.: 0751/87-2418
Fax: 0751/87-2414
Email: ek-chir@oberschwabenklinik-nospam.de

Leistungsangebot
Viele Operationen an den Verdauungsorganen können heute schonend minimal-invasiv mit Unterstützung des DaVinci Robotersystems durchgeführt werden. Wenn es möglich und sinnvoll erscheint, kann der Einsatz der Roboter-Assistenz in unserem Zentrum angeboten werden für Operationen:

  •  an der Speiseröhre (Ösophagus) [Tumoren, Refluxerkrankungen, Engstellen]
  •  am Magen [gutartigen und bösartigen Tumoren]
  •  an der Leber [gutartigen und bösartigen Tumoren]
  •  an der Bauchspeicheldrüse (Tumoren, Zysten)
  •  am Dickdarm (Kolon- oder Rektumtumoren oder chronisch entzündliche Darmerkrankungen)
  •  bei komplexen Bauchwandhernien.

 

Urologie

Für Sie da:
Prof. Dr. med. Jentzmik
Prof. Dr. med.
Florian Jentzmik

Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie, Leiter des Prostatakarzinomzentrums
0751/87-2819

St. Elisabethen-Klinikum, Ravensburg

Facharzt für Urologie

Curriculum vitae Prof. Dr. med. Florian Jentzmik

  • Seit Juni 2015 Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie, Oberschwabenklinik, Krankenhaus St. Elisabeth, Ravensburg
  • Zuvor kommissarischer Ärztlicher Leiter der Klinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsklinikum Ulm nach langjähriger oberärztlicher Tätigkeit
  • Facharztausbildung an der Charité, Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Urologie (Ärztlicher Direktor Prof. Kurt Miller) und Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Thoraxchirurgie (Ärztlicher Direktor Prof. H.J. Buhr)

Promotion:

  • Medizinische Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Habilitation:

  • Medizinische Fakultät der Universität Ulm, Lehrbefugnis für das Fach Urologie

Professur:

  • APL-Professur an der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm

Veröffentlichungen, Vorträge, Gutachtertätigkeit

  • mehr als 40 Original- und Übersichtspublikationen in national und international anerkannten Fachzeitschriften
  • mehr als 50 Fortbildungsbeiträge auf CME-zertifizierten Veranstaltungen, nationalen und internationalen Kongressen
  • langjährige Gutachtertätigkeit bei internationalen Fachzeitschriften

Zusatzqualifikationen:

  • Zusatzbezeichnung: Medikamentöse Tumortherapie
  • Zertifizierter DaVinci®-Operateur

Mitgliedschaft in wissenschaftlichen Gesellschaften

  • Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU)
  • European Association of Urology (EAU)
  • Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) e.V.
  • Arbeitsgemeinschaft Urologische Onkologie (AUO)

Urologie

Sekretariat
St. Elisabethen-Klinikum, Ravensburg
Elisabethenstr. 15
Tel.: 0751/87-2819
Fax: 0751/87-2115

 

Leistungsangebot

Das da Vinci-Operationssystem ist ideal für Operationen, die sich auf einen kleinen, abgegrenzten Bereich beschränken. Auf die Unterstützung des Roboters greifen die Operateure in der Urologie vor allem beim Karzinomen an Prostata, Nieren und Harnblase sowie bei Wiederherstellungseingriffen wie der Nierenbeckenplastik zurück.

Prostatakarzinom
Die operative Entfernung der Prostata, die radikale Prostatektomie, ist die am häufigsten durchgeführte roboterunterstütze Operation in der Urologie.  Der Roboter kann dann entscheidend helfen, wenn der Tumor lokal auf die Prostata begrenzt ist. Hat der Tumor noch nicht „gestreut“, sind die Heilungschancen sehr gut. Die Stärken des hochpräzisen daVinci-Operationssystems kommen dabei voll zum Tragen. Gerade bei der Entfernung der Prostata kommt es darauf an, die Nervenfunktion zur Steuerung der Potenz sowie der Harnkontinenz zu erhalten, sofern die Beschaffenheit des Tumors dieses erlaubt. Ist die Chance gegeben, Kontinenz und Potenz zu erhalten, dann helfen dem Operateur die vergrößerte Sicht auf das Operationsfeld sowie die von Verwacklungen freie Führung der Instrumente, dieses Ziel zu erreichen.

Nierenkarzinom
Bei einem lokal begrenzten Nierentumor wurde bislang der Nierentumor durch einen offenen Zugang entfernt. Dies war für den Patienten schmerzhaft und führte zudem nicht selten zu Komplikationen. Bei einem minimalinvasiven roboterassistierten Eingriff ist die Komplikationsgefahr deutlich reduziert. Die Präzision, die dreidimensionale und 40fach vergrößerte Sicht auf das Operationsfeld sowie die Kontrolle des da Vinci-Operationssystems erlauben es dem Operateur, eine minimal-invasive Behandlung für Nierenkarzinome durchzuführen. Sie ist gerade dann geeignet, wenn es aufgrund der Größe des Tumors möglich erscheint, die Niere zu erhalten. Mit dem Erhalt der Niere können zukünftige Nierenerkrankungen und Dialyse verhindert werden.

Harnblasenkarzinom
Ist ein Tumor der Harnblase bereits in die Muskelschicht eingewachsen, dann bleibt dem Operateur meistens nur die operative Entfernung der Harnblase als Therapie, um dem Patienten die Chance auf Heilung zu bewahren. Der Verlust der Harnblase lässt sich oftmals durch eine „Neoblase“ ausgleichen, die aus Teilen des Darms gebildet wird und die Funktion des entfernten Organs übernimmt. Die Vorteile der Unterstützung durch den OP-Roboter zeigen sich auch bei der operativen Entfernung der Harnblase. Durch die hervorragende Sicht auf das Operationsfeld und die präzisen Schnitte der Roboterinstrumente ist die Gefahr minimiert, bei dem Eingriff wichtige Nervenstränge zu verletzen, die für die Erektionsfähigkeit des Mannes oder den Kontinenzerhalt unverzichtbar sind. Kleinste Tumorstrukturen werden durch die Roboterassistenz erkannt und können beseitigt werden. Dies reduziert die Gefahr einer Rückkehr des Tumors, des sogenannten „Rezidivs“.

Nierenbeckenplastik
Das hochpräzise roboterassistierte Operationssystem bietet den Urologen auch bei Rekonstruktionen wesentliche Vorteile. Bei diesen Operationen geht es um künstliche Nachbildungen wie insbesondere der Nierenbeckenplastik. Dadurch lässt sich eine angeborene oder später erworbene Enge zwischen dem Nierenbecken und dem Harnleiter beseitigen. Mit Hilfe des daVinci-Systems erfolgt dies minimalinvasiv, in dem unter äußerst präziser Sicht und mit filigranen Instrumenten durch drei bis vier kleine Löcher in der Bauchdecke ein neuer Übergang zwischen Nierenbecken und Harnleiter konstruiert werden kann.

 

Frauenklinik

Für Sie da:
Dr. med. Raiber
Dr. med.
Marius Raiber

Leitender Oberarzt der Frauenklinik
0751/87-2447

St. Elisabethen-Klinikum, Ravensburg

Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe, Schwerpunkt Gynäkologische Onkologie

Senior Mammaoperateur

MIC II (AGE)

Frauenklinik

Sekretariat
St. Elisabethen-Klinikum, Ravensburg
Elisabethenstraße 15
Tel:  0751/87-2447
Fax: 0751/87-2060

Leistungsangebot
Gebärmutter- und Lymphknoten-Entfernungen bei bösartigen Erkrankungen (Gebärmutter- und Gebärmutterhals-Krebs)
Operationen zur Behebung einer Senkung der Genitalorgane

 

 

Roboterassistierte-Operationen in der
Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie

St. Elisabethen-Klinikum, Ravensburg
Elisabethenstr. 15

Tel.: 0751/87-2418
Fax: 0751/87-2414

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Roboterassistierte-Operationen in der
Klinik für Urologie

St. Elisabethen-Klinikum, Ravensburg
Elisabethenstr. 15

Telefon: 0751/87-2819
Fax: 0751/87-2115

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Frauenklinik

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Fax: 0751 87-2060

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